24.11.2010, 10:00 Uhr

dena-Netzstudie II fordert deutlichen Netzausbau

Berlin/Münster – Die deutsche Energieagentur (dena) hat die Netzstudie II vorgelegt. Diese wurde von einem Konsortium unter der Leitung des Energiewirtschaftlichen Instituts der Universität Köln (ewi) erstellt. Gegenstand der Untersuchung war die Frage, wie das Stromsystem in Deutschland bis zum Zeitraum 2020/25 ausgebaut und optimiert werden muss, um den neuen Herausforderungen durch die Integration erneuerbarer Energien gerecht zu werden und gleichzeitig eine sichere und wirtschaftliche Stromversorgung zu gewährleisten. Drei Ziele standen nach dena-Angaben dabei im Vordergrund: Integration von 39 Prozent Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien, insbesondere Windkraft, optimaler wirtschaftlicher Einsatz konventioneller Kraftwerke und Berücksichtigung des zunehmenden europäischen Stromhandels.

Im Ergebnis müssten 3.600 km neue 380-kV-Freilandleitungen gebaut werden, um den Erfordernissen der kommenden Energieversorgung, unter anderem bei Einbeziehung der Offshore-Windenergie, gereicht werden zu können. Die Kosten liegen nach dena-Angaben in dieser Basisvariante bei 9,7 Mrd. Euro. Alternative Konzepte, wie die Anwendung des Freileitungsmonitorings und der Einsatz von Hochtemperaturleitertrassen würden dagegen aufwendiger sein und mit 9,8 bzw. 17 Mrd. Euro teurer zu Buche schlagen. Bei der Nutzung von Erdleitungen würden Kosten noch höher liegen (22-29 Mrd. Euro). Vor diesem Hintergrund empfiehlt die dena eine Akzeptanzoffensive, um die Bevölkerung für den Netzausbau zu gewinnen. Zudem müssten Genehmigungsverfahren vereinfacht werden, so dass der Netzausbau schneller vonstattengehen könne. Zudem sie die Prüfung alternativer Übertragungstechnologien auch mittels Pilotprojekten zu empfehlen.

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