dena sieht sich durch Netzentwicklungs-Plan bestätigt
Berlin - Die Deutsche Energie-Agentur (dena) hat den Entwurf des Netzentwicklungsplans begrüßt und sieht ihre Netzstudie bestätigt. Stephan Kohler, Vorsitzender der dena, sagte zu dem von den Netzbetreibern vorgestellten Entwurf: "Der Netzentwicklungsplan ist eine gute Grundlage für den Netzausbau. Er bestätigt die Ergebnisse der dena-Netzstudie und geht sogar noch darüber hinaus, weil der Ausbau der erneuerbaren Energien Jahr für Jahr die Erwartungen übertrifft. Jetzt kommt es darauf an, den Netzausbau zügig voranzutreiben und vor allem den Ausbau der erneuerbaren Energien daran anzupassen." Der Netzentwicklungsplan der Netzbetreiber geht davon aus, dass bis zum Jahr 2022 insgesamt 3.800 Kilometer Höchstspannungsleitungen neu gebaut und weitere 4.400 Kilometer bestehende Trassen verstärkt werden müssen. Grundlage dafür ist die Annahme eines Windenergieausbaus an Land in Höhe von rund 47 Gigawatt. In der Netzstudie II von November 2010 hatte die dena einen Ausbaubedarf von insgesamt 3.600 Kilometern bis im Jahr 2020 berechnet, wenn ausschließlich konventionelle Freileitungen verwendet werden.
Kohler: Bund und Länder müssen gemeinsam vorgehen
"Wenn man die aktuellen Planungen der Bundesländer nach dem Szenario C zusammenrechnet, dann werden wir im Jahr 2020 aber rund 70 Gigawatt an Windkraftleistung installiert haben, was einen Netzausbau von ungefähr 4.100 Kilometern erfordert", betonte Kohler. "Deshalb müssen Bund und Länder jetzt ein gemeinsames Vorgehen vereinbaren und die weitere Entwicklung genau festlegen. Auch mit unseren europäischen Nachbarn müssen wir uns besser abstimmen. Der rasche Ausbau stark fluktuierender Erzeugungskapazitäten stellt das deutsche und das europäische Stromsystem vor große Herausforderungen."
© IWR, 2012