24.05.2013, 10:21 Uhr

Deutsche Bierbrauer warnen vor Fracking

Münster – Auch die deutschen Bierbrauer warnen vor der Erschließung und Förderung von Schiefergas nach der umstrittenen Fracking-Methode. Medienberichten zufolge hat sich der Deutsche Brauer-Bund in einem Brief an sechs Bundesministerien gegen diese Art der Erschließung des Gasvorkommen in den tiefen Gesteinsschichten ausgesprochen. Die Brauer fürchten demnach Verunreinigungen des Trinkwassers, was wiederum fatale Folgen für das deutsche Reinheitsgebot nach sich ziehen könne. Nach dem Reinheitsgebot aus dem Jahr 1516 darf in Deutschland Bier nur aus den vier natürlichen Zutaten Wasser, Malz, Hopfen und Hefe gebraut werden. Zu einem großen Teil besteht Bier aus Wasser, weshalb Brauereien in der Regeln hohe Anforderungen an die Wasserqualität stellen.

Keine Fracking-Regeln vor Bundestagswahl zu erwarten

Die Bundesregierung hatte Mitte Mai 2013 die Entscheidung über einen Gesetzentwurf zum Fracking vertagt, da die Meinungen auch innerhalb der Regierungskoalition zu kontrovers sind. Dass vor der Bundestagswahl noch eine Entscheidung über die Erschließung der Schiefergase mittels Fracking-Technik herbeigeführt wird, gilt damit als unwahrscheinlich. Beim Fracking wird in technischen Tiefbohrungen eine Flüssigkeit eingepresst, um im Reservoirgestein Risse zu erzeugen, so dass die im Gestein lagernden Öl- oder Gasvorräte erschlossen werden können. In der Kritik steht vor allem der Einsatz der flüssigen Chemikalien und deren Auswirkungen auf die Umwelt und das Trinkwasser.

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© IWR, 2013