Deutschland und Norwegen werden Partner für erneuerbare Energien
Berlin - Die Parlamentarische Staatssekretärin Katherina Reiche hat den norwegischen Energieminister Borten Moe zu einem Gespräch im Bundesumweltministerium empfangen. Bei ihrem Treffen betonten Reiche und Moe die gemeinsamen Ziele beider Länder hinsichtlich des Ausbaus und der Netzintegration der erneuerbaren Energien. Reiche und Moe bekräftigten die Möglichkeiten einer engen Zusammenarbeit bei der Umsetzung der EU-Richtlinie zum Ausbau der erneuerbaren Energien.
Netzintegration und Speicherung von erneuerbaren Energien
Die Parlamentarische Staatssekretärin Katherina Reiche betonte: "Durch seinen Beitritt zu dieser europäischen Richtlinie ist Norwegen ein noch engerer Partner beim Ausbau der erneuerbaren Energien geworden. Es ist im Interesse beider Länder, dass wir hier gemeinsam voranschreiten." Energieminister Moe würdigte die Anstrengungen Deutschlands bei der Umsetzung der Energiewende und den deutschen Erfolg beim Ausbau der erneuerbaren Energien. Weiterhin hoben beide Seiten das Interesse hervor, die Kooperation bei der Netzintegration und Speicherung von erneuerbaren Energien auszubauen. Reiche: "Mit dem zunehmenden Ausbau der erneuerbaren Energien wird die Speicherung und das Zusammenspiel mit dem Netzausbau zur erfolgreichen Netz- und Marktintegration immer wichtiger. Die enormen Wasserspeicherpotentiale in Norwegen können hier einen entscheidenden Beitrag leisten." Die Parlamentarische Staatssekretärin zeigt sich erfreut, dass die norwegische Regierung bestätigt hat, ein Kabelverbindungsprojekt nach Deutschland bis 2018 zu realisieren.
Norwegen tritt Richtlinie als Nicht-EU-Mitglied bei
Als Nicht-EU Mitgliedsstaat ist Norwegen zum 1. Januar 2012 der europäischen Richtlinie zum Ausbau der erneuerbaren Energien beigetreten. Diese legt einen Anteil der erneuerbaren Energien am Bruttoendenergieverbrauch in der EU von 20 Prozent bis zum Jahr 2020 fest. Dieses EU-weite Ziel wird in nationale Zielvorgaben übersetzt. Mit seinem Beitritt zur Richtlinie erhält Norwegen ein verbindliches Ziel zum Ausbau der erneuerbaren Energien, diese müssen bis 2020 einen Anteil von 67,5 Prozent am Bruttoendenergieverbrauch erreichen. In Norwegen tragen vor allem die enormen Wasserkraftpotenziale zu diesem hohen Ziel bei. Deutschland hat ein Ziel von 18 Prozent bis 2020. Seit dem 1. Januar 2012 haben Norwegen und Schweden einen gemeinsamen Zertifikatehandel zur Förderung der erneuerbarer Energien. Die schwedisch-norwegische Zusammenarbeit durch ein gemeinsames Fördersystem ist bis zum Jahr 2035 geplant.
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