07.02.2014, 16:34 Uhr

EEG-Konto im Januar 2014 nach 19 Monaten wieder im Plus

Münster – Was im gesamten Jahr 2012 nicht ein einziges Mal gelungen ist, tritt im Jahr 2014 bereist im Januar ein. Im Umlagekonto nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (kurz: EEG-Konto) ist wieder ein Guthaben entstanden. Aber was bedeutet das für die weitere Diskussion?

Erstmals seit Mai 2012 steht in der Gesamtabrechnung unter dem Strich zum Ende des Monats Januar 2014 wieder ein Plus. Insgesamt 234 Mio. Euro beträgt das aktuelle Guthaben im EEG-Konto. Vor genau einem Jahr stand noch ein Minus von 2,27 Milliarden Euro zu Buche. Dennoch bleibt der derzeitige Vermarktungsmechanismus für den EEG-Strom problematisch.

Monatsüberschuss im Januar kleiner als im Vormonat

Doch zunächst zu den Zahlen im Detail: Stand Ende 2013 verzeichnete das EEG-Konto einen Gesamtfehlbetrag von 225 Mio. Euro. Durch einen Monatsüberschuss im Januar 2014 in Höhe von 459 Mio. Euro kommt das aktuelle Gesamtguthaben in Höhe von 234 Mio. Euro zustande. Alleine im Monat Januar betrugen die Ausgaben im Rahmen des EEG Kontos 1,432 Mrd. Euro, während die Einnahmen mit insgesamt 1,891 Mrd. Euro deutlich höher lagen. Der Überschuss auf Monatsbasis hat sich allerdings im Vergleich zu Dezember 2013, als eine Monatsüberschuss von 667 Mio. Euro erzielt wurde, erheblich reduziert.

Erhöhter EEG-Umlagesatz lässt Einnahmen sprudeln

Bei den Einnahmen auf Monatssicht im Januar von 1,891 Mrd. Euro (Dez. 2013: 1,769 Mrd. Euro) kommt auch der zum neuen Jahr von 5,28 auf 6,24 Cent je Kilowattstunde erhöhte EEG-Umlagesatz erstmals zum Tragen. In Summe sind die Einnahmen aus den Zahlungen der EEG-Umlage im Januar 2014 auf 1,747 Mrd. Euro angestiegen (Dez. 2013: 1,641 Mrd. Euro). Dieser Posten ist die mit Abstand wichtigste Einnahme-Position im EEG-Konto. Hingegen sind die Einnahmen aus dem Verkauf von EEG-Strom an der Börse mit 127 Mio. Euro (Dez. 2013: 111 Mio. Euro) wegen der niedrigen Börsen-Strompreise weiterhin auf geringem Niveau.

Auch die Ausgaben haben sich auf Monatssicht im Januar gesteigert. Diese summieren sich auf 1,432 Mrd. Euro (Dez. 2013: 1,102 Mrd. Euro) und setzen sich vor allem aus den Vergütungszahlungen für die EEG-Anlagenbetreiber (665 Mio. Euro) und den Prämienzahlungen (747 Mio. Euro) zusammen. Beide Positionen sind im Vergleich zum Dezember 2013 deutlich angestiegen.

Vermarktungsmechanismus für EEG-Strom problematisch

Auch wenn beim EEG-Umlagekonto nun wieder schwarzen Zahlen erreicht worden sind, bleibt der derzeitige Vermarktungsmechanismus für den EEG-Strom problematisch. Dies zeigen die Zahlen auf der Einnahmen-Seite des Kontos: Die Einnahmen aus dem Verkauf des EEG-Stroms an der Strombörse sind in 2013 um etwa 29 Prozent auf 2,06 Mrd. Euro gegenüber dem Vorjahr eingebrochen. Über den derzeit gültigen Vermarktungsmechanismus wird der EEG-Strom gar nicht als "grüner" Strom vermarktet, sondern als konventioneller "Graustrom" ohne Grünanteil.

Weil der Strompreis an der Börse seit dem Energiewende-Beschluss in Deutschland entgegen den Erwartungen nicht steigt, sondern fällt, steigt auch die EEG-Umlage wegen der höheren Differenzkosten überproportional an. Ursache für diese Entwicklung ist die zunehmende Menge an erneuerbaren Energien, die das konventionelle Stromangebot an der Strombörse kräftig steigen lässt und so für sinkende Preise sorgt. Dieser Preis-Einbruch kommt beim Verbraucher zwar nicht an, da die Versorger die gesunkenen Börsen- und Einkaufspreise bislang kaum weitergeben, hat aber nach wie vor erhebliche Auswirkungen auf das EEG-Konto.

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