Enercity treibt Kohleausstieg voran: Biomasse-Heizkraftwerk Stöcken speist erstmals grüne Fernwärme in Hannover ein

© Enercity
Hannover - Der Energiekonzern Enercity erreicht in Hannover einen Meilenstein der Wärmewende: Mit dem Biomasse-Heizkraftwerk Stöcken startet eine der modernsten Anlagen für grüne Fernwärme in Deutschland den Regelbetrieb. Die innovative Technologie gilt als zentraler Baustein auf dem Weg zu einer klimaneutralen Wärmeversorgung der Landeshauptstadt.
Das rund 195 Millionen Euro teure Biomasse-Heizkraftwerk Stöcken ersetzt künftig einen Kohleblock und reduziert die CO2-Emissionen um 300.000 Tonnen jährlich. Durch die Nutzung von regionalem Altholz und integrierter Großwärmepumpe setzt Hannover auf eine Kombination aus Klimaschutz, Effizienz und Unabhängigkeit von fossilen Energieimporten.
Meilenstein für die Wärmewende in Hannover
Mit der ersten Einspeisung grüner Wärme in dieser Woche ist das Biomasse-Heizkraftwerk (BMHKW) Stöcken in die finale Phase der Inbetriebnahme gestartet. Die Anlage schafft die Grundlage für die Abschaltung von Block I des Kohlekraftwerks Stöcken und gilt als wichtiger Schritt für den frühzeitigen Kohleausstieg in Hannover. Künftig liefert das Werk jährlich bis zu 500.000 Megawattstunden Wärme für die Landeshauptstadt und den angrenzenden Standort von Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN).
Das neue Kraftwerk ist die erste Altholzverbrennungsanlage in Deutschland, die mit einer Großwärmepumpe an der Rauchgaskondensation arbeitet. Diese Kombination ermöglicht eine Nutzung des Brennstoffes von nahezu 100 Prozent und steigert die Effizienz erheblich. „Dieses Projekt beweist, dass Niedersachsen nicht nur beim Umstieg auf erneuerbaren Strom, sondern auch beim Kohleausstieg und der Wärmewende in Deutschland die Nr. 1 ist. Der Kohleausstieg, die Energiewende und der Klimaschutz kommen beschleunigt voran - und Enercity erzeugt mit dem modernen Biomasse-Heizkraftwerk grünen Strom und Fernwärme“, betonte Umwelt- und Energieminister Christian Meyer.
Auch Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay hebt die Bedeutung des Projekts hervor: „Wir sichern Arbeitsplätze, stärken die regionale Wirtschaft und zeigen, dass nachhaltige Wärmeversorgung heute schon machbar ist.“ Die Anlage soll nicht nur den städtischen Fernwärmebedarf teilweise decken, sondern auch den CO2-Ausstoß der Region um rund 300.000 Tonnen pro Jahr verringern.
Regionale Kreislaufwirtschaft stärkt Unabhängigkeit
Das Biomasse-Heizkraftwerk nutzt ausschließlich nicht mehr recycelbares Altholz aus einem Umkreis von rund 150 Kilometern. Damit setzt Enercity auf eine regionale Kreislaufwirtschaft und stärkt lokale Lieferketten. „Das neue Enercity-Biomasseheizkraftwerk zeigt, wie kommunale Wärmewende und industrielle Transformation gemeinsam gelingen können. Für VWN bedeutet die nachhaltige Wärmeversorgung eine Reduzierung der CO2-Emissionen gegenüber 2024 um mehr als 40 Prozent und ist damit ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur bilanziell klimaneutralen Produktion bis 2040“, sagte Steffen Reiche, Markenvorstand bei VWN.
Mit der Inbetriebnahme steigt der Anteil klimaneutraler Fernwärme in Hannover auf bis zu 50 Prozent. Damit wird die Versorgung weniger abhängig von fossilen Energieimporten und langfristig preisstabiler. Enercity investiert insgesamt rund 1,5 Milliarden Euro bis 2040 in die Dekarbonisierung des Wärmenetzes, den Ausbau auf 550 Kilometer Leitungslänge sowie in 14 neue klimaneutrale Erzeugungsanlagen - darunter Geothermie-, Biomethan- und Großwärmepumpenprojekte.
Enercity-CEO Aurélie Alemany betonte die integrierte Projektumsetzung: „Das Biomasse-Heizkraftwerk ist ein ausgezeichnetes Beispiel für grüne Wärmewende und für integrierte Zusammenarbeit - es wurde mit dem geballten Know-how im Enercity-Konzern gemeinsam mit unserer Tochter Danpower geplant und gebaut. Das macht Enercity aus - wir bieten alles aus einer Hand, von der Planung bis zur Umsetzung. So bringen wir die Energie- und Wärmewende voran.“
Die technische Kernkomponente des Kraftwerks bildet ein Rostkessel mit mehrstufiger Rauchgasreinigung. Eine integrierte Großwärmepumpe nutzt die Abwärme des Rauchgases und hebt sie auf Fernwärmeniveau an. Das Ergebnis: maximale Energieausbeute bei minimalen Emissionen - ein zentrales Element der hannoverschen Wärmewende.
Quelle: IWR Online
© IWR, 2025