Energie heute: Ölpreis erklimmt neue Höhen - Automobilclub kritisiert Streikstrafe
Münster - Die Rallye mit immer weiteren Rekordhochs beim Ölpreis geht weiter. Zum ersten Mal ist der Future-Preis für ein Barrel der Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) auf über 105 Dollar gestiegen. Neben einem anhaltend schwachen Dollar machen die Händler wiederholt auch Spekulationen, aber auch die OPEC-Entscheidung, die Ölfördermengen nicht zu erhöhen, dafür verantwortlich. Indessen kritisierte der Auto Club Europa die Preispolitik der Mineralölkonzerne in Deutschland. Sie würden die momentane Streiksituation bei Bussen und Bahnen ausnutzen und die Spritpreise erhöhen. Binnen weniger Stunden habe sich der Spritpreis regional um bis zu sechs Cent erhöht. Der Automobilclub warf den Konzernen vor, neben des ohnehin schon höheren Benzinabsatzes durch die Streiks zusätzlich noch eine "Streikstrafe" oben drauf zu setzen.
E.ON sorgt weiter für Unruhe - Wirtschaftsminister wittert faule Deals
Die EU-konformen Pläne von E.ON zum Verkauf des Übertragungsnetzes schlägt weitere Wellen. Der Energieversorger lenkt damit auf eine EU-konforme Linie ein. EU will die eine strikte Trennung zwischen Energieerzeugung und Transportnetze erreichen. In diesem Zusammenhang wirft Bundeswirtschaftsminister Michael Glos der EU-Kommission undurchsichtige Geschäfte vor. Offensichtlich würden "faule Deals" gemacht, die es zu überprüfen gilt, wird der Minister in einem Artikel der Börsenzeitung zitiert. Nach der Bekanntgabe der Verkaufspläne habe Brüssel signalisiert, die Kartellrechtsverfahren wegen Verletzung der Wettbewerbsregeln gegen E.ON einstellen zu wollen. Nach Ansicht des Wirtschaftsministers müsse jemand, der gegen das Kartellrecht verstoßen hat, dafür zahlen und könne nicht mit anderen Dingen abgefunden werden. Indessen hat E.ON-Chef Wulf Bernotat die Bekanntgabe des geplanten Stromnetzverkaufs verteidigt. Er räumte ein, dass die Gespräche mit der EU-Kommission wegen einer Indiskretion vorzeitig bekannt wurden. Man habe damit niemanden brüskieren wollen, heißt es in den Medien.
Auch im Ausland Gerät E.ON ins Visier: Die britische Regierung wirft dem Unternehmen neben anderen Versorgern eine Benachteiligung ärmerer Kunden vor. Medienberichten zufolge müssten diese 45 Prozent mehr zahlen als nötig. Vor allem die großen Preisunterschiede zwischen günstigen Internettarifen und Vorabkasse geraten in die Kritik. Ärmere Bevölkerungsschichten ohne Internetanschluss seien da benachteiligt. Besonders drastisch seien die Unterschiede bei E.ON. Der Konzern wies diese Vorwürfe aufgrund höheren Aufwands bei Vorauszahlungen zurück - direkt miteinander vergleichen könne man diese Abrechnungsarten nicht.
Bessere Neuigkeiten für E.ON kommen aus Spanien. Der Europäische Gerichtshof hat das Land in einem Grundsatzurteil wegen seiner Verzögerungstaktik bei der geplanten Übernahme von Endesa durch E.ON verurteilt. Im Februar 2006 hatte E.ON ein öffentliches Angebot zur Übernahme des spanischen Energieverorgers vorgelegt, das Brüssel ohne Auflagen genehmigt hatte. Die Regierung in Madrid machte daraufhin die Übernahme von mehreren Bedingungen abhängig. Die EU legte Klage bei Gerichtshof ein, da Spanien nicht von seiner Position abwich und nach Ansicht der Richter damit gegen EU-Recht verstoßen habe. Im April 2007 hatte E.ON sein Angebot nach langem Hin- und Her allerdings bereits zurückgezogen.
Gute Neuigkeiten für E.ON auch von der Börse. Aufgrund höherer Margen in der deutschen Stromerzeugung hat E.ON die Erwartungen seiner Investoren beim Gewinn im Jahr 2007 übertroffen. Während der Gesamtumsatz des Konzerns 2007 um 7 Prozent auf 69 Mrd. Euro anstieg, legte das bereinigte EBIT stärker als erwartet um 10 Prozent auf 9,2 Mrd. Euro zu, heißt es bei der Börsenzeitung. Aktionäre erhielten eine Dividende von 4,10 Euro je Aktie. Grund dafür seien u.a. das lukrative Stromgeschäft in Deutschland sowie eine Neubewertung der Rückstellungen für den Abriss von Kernkraftwerken.
E.ON erhöht daher die von 2007 bis 2010 geplanten Investitionen um weitere rund 9 Mrd. Euro. Allein für den aktuellen Zeitraum von 2008 bis 2010 sind damit jetzt Investitionen in Höhe von rund 50 Mrd. Euro vorgesehen, davon rund 38 Mrd. Euro in Stromerzeugung und -versorgung. E.ON plant nach eigenen Angaben aktuell in Europa und Russland 17 neue Kohle- und Gas-Kraftwerksprojekte, davon 5 in Deutschland. Ein Schwerpunkt der Investitionen entfällt auf Erneuerbare Energien. Die von 2007 bis 2010 hierfür vorgesehenen Mittel werden auf 6 Mrd. Euro verdoppelt.
RWE treibt neues Kraftwerk voran
Der Energieversorger RWE hat die Erlaubnis zum Bau eines neuen Steinkohlekraftwerks in Hamm erhalten. Geplant sind zwei Kraftwerksblöcke mit einer Gesamtkapazität von 1.600 MW, die spätestens 2012 in Betrieb gehen sollen. Das Investitionsvolumen beträgt 2 Mrd. Euro. RWE hatte zuvor ein geplantes Kraftwerkprojekt im Saarland aufgrund erheblicher Widerstände in der Bevölkerung einstellen müssen.
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Quelle: iwr/stromtarife/07.03.08/
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Die EU-konformen Pläne von E.ON zum Verkauf des Übertragungsnetzes schlägt weitere Wellen. Der Energieversorger lenkt damit auf eine EU-konforme Linie ein. EU will die eine strikte Trennung zwischen Energieerzeugung und Transportnetze erreichen. In diesem Zusammenhang wirft Bundeswirtschaftsminister Michael Glos der EU-Kommission undurchsichtige Geschäfte vor. Offensichtlich würden "faule Deals" gemacht, die es zu überprüfen gilt, wird der Minister in einem Artikel der Börsenzeitung zitiert. Nach der Bekanntgabe der Verkaufspläne habe Brüssel signalisiert, die Kartellrechtsverfahren wegen Verletzung der Wettbewerbsregeln gegen E.ON einstellen zu wollen. Nach Ansicht des Wirtschaftsministers müsse jemand, der gegen das Kartellrecht verstoßen hat, dafür zahlen und könne nicht mit anderen Dingen abgefunden werden. Indessen hat E.ON-Chef Wulf Bernotat die Bekanntgabe des geplanten Stromnetzverkaufs verteidigt. Er räumte ein, dass die Gespräche mit der EU-Kommission wegen einer Indiskretion vorzeitig bekannt wurden. Man habe damit niemanden brüskieren wollen, heißt es in den Medien.
Auch im Ausland Gerät E.ON ins Visier: Die britische Regierung wirft dem Unternehmen neben anderen Versorgern eine Benachteiligung ärmerer Kunden vor. Medienberichten zufolge müssten diese 45 Prozent mehr zahlen als nötig. Vor allem die großen Preisunterschiede zwischen günstigen Internettarifen und Vorabkasse geraten in die Kritik. Ärmere Bevölkerungsschichten ohne Internetanschluss seien da benachteiligt. Besonders drastisch seien die Unterschiede bei E.ON. Der Konzern wies diese Vorwürfe aufgrund höheren Aufwands bei Vorauszahlungen zurück - direkt miteinander vergleichen könne man diese Abrechnungsarten nicht.
Bessere Neuigkeiten für E.ON kommen aus Spanien. Der Europäische Gerichtshof hat das Land in einem Grundsatzurteil wegen seiner Verzögerungstaktik bei der geplanten Übernahme von Endesa durch E.ON verurteilt. Im Februar 2006 hatte E.ON ein öffentliches Angebot zur Übernahme des spanischen Energieverorgers vorgelegt, das Brüssel ohne Auflagen genehmigt hatte. Die Regierung in Madrid machte daraufhin die Übernahme von mehreren Bedingungen abhängig. Die EU legte Klage bei Gerichtshof ein, da Spanien nicht von seiner Position abwich und nach Ansicht der Richter damit gegen EU-Recht verstoßen habe. Im April 2007 hatte E.ON sein Angebot nach langem Hin- und Her allerdings bereits zurückgezogen.
Gute Neuigkeiten für E.ON auch von der Börse. Aufgrund höherer Margen in der deutschen Stromerzeugung hat E.ON die Erwartungen seiner Investoren beim Gewinn im Jahr 2007 übertroffen. Während der Gesamtumsatz des Konzerns 2007 um 7 Prozent auf 69 Mrd. Euro anstieg, legte das bereinigte EBIT stärker als erwartet um 10 Prozent auf 9,2 Mrd. Euro zu, heißt es bei der Börsenzeitung. Aktionäre erhielten eine Dividende von 4,10 Euro je Aktie. Grund dafür seien u.a. das lukrative Stromgeschäft in Deutschland sowie eine Neubewertung der Rückstellungen für den Abriss von Kernkraftwerken.
E.ON erhöht daher die von 2007 bis 2010 geplanten Investitionen um weitere rund 9 Mrd. Euro. Allein für den aktuellen Zeitraum von 2008 bis 2010 sind damit jetzt Investitionen in Höhe von rund 50 Mrd. Euro vorgesehen, davon rund 38 Mrd. Euro in Stromerzeugung und -versorgung. E.ON plant nach eigenen Angaben aktuell in Europa und Russland 17 neue Kohle- und Gas-Kraftwerksprojekte, davon 5 in Deutschland. Ein Schwerpunkt der Investitionen entfällt auf Erneuerbare Energien. Die von 2007 bis 2010 hierfür vorgesehenen Mittel werden auf 6 Mrd. Euro verdoppelt.
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