14.12.2007, 09:53 Uhr

Energie heute: USA spalten Klimadiskussion - US-Senat stimmt gegen Langzeit-Vergünstigungen für erneuerbare Energien

Münster - Auf der Klimakonferenz auf Bali haben sich die USA mit ihrer Ablehnungshaltung gegenüber mittelfristigen CO2-Minderungszielen vorerst durchsetzen können. Medienberichten zufolge ist es der US-Delegation gegen dem Willen der EU gelungen, mittelfristige Ziele aus einem neuen Entwurf für die Bali-Abschlusserklärung streichen zu lassen. Der Kompromissvorschlag des Gastgeberlandes Indonesien enthält nur noch ein langfristiges Ziel. So sollen die Emissionen in den nächsten 10 bis 15 Jahren weltweit ihren Höhepunkt erreichen und dann bis 2050 deutlich unter die Hälfte des Niveaus des Jahres 2000 fallen. Wie bereits berichtet wollen die Amerikaner im Januar die Haupt-Emissionsländer Indien und China zu einem Treffen einladen, um unabhängig von der UN-Gemeinschaft über Klimaschutzmaßnahmen zu verhandeln. Derzeit ist nicht ersichtlich, wie die asiatischen Ländern zu solch einer Diskussionsrunde stehen. Die USA erwecken mit ihrer Vorgehensweise den Eindruck, die Staatengemeinschaft spalten zu wollen, indem sie das Heft des Handelns in die eigenen Hand nehmen, um somit die eigene Position zu stärken. Ex-US-Vizepräsident und Friendsnobelpreisträger Al Gore hatte aufgrund der schwierigen Debatten in seiner gestrigen Rede auf Bali noch dazu aufgerufen, die US-Delegation einfach zu ignorieren und ohne die Amerikaner eine Einigung zu finden.
US-Senat stimmt gegen Verlängerung von Steuervergünstigungen in der US Energy Bill
Gestern fand im US-Senat die Abstimmung zum neuen Gesetzpaket der US Energy Bill statt. Mit 59 zu 40 Stimmen stimmte der Senat gegen die dort geplante langfristige Verlängerung der Steuervergünstigungen (tax credits) für erneuerbare Energien in den USA. Weitere Abstimmungen für eine eventuelle kurzfristige Verlängerung folgen.
Energiekonzerne: Wirtschaftsminister Glos lädt zum Gespräch ein - konkrete Preis-Modelle stehen noch aus
Der Bundesminister für Wirtschaft und Technologie, Michael Glos, hat den Präsidenten des VKU, den Präsidenten des BDEW sowie Vertreter von EnBW, E.ON, RWE und Vattenfall zu einem weiteren Gespräch empfangen. Die großen deutschen Stromkonzerne wollen nun mit neuen Preismodellen das Vertrauen der Verbraucher zurückgewinnen und Konzepte für eine längere Preisstabilität entwickeln. Die großen Energieversorger waren einmal mehr in das Visier des Bundeskartellamts geraten, das den Unternehmen Preisabsprachen unterstellt. Verbraucherverbände und Energieerzeuger sollen nach den Plänen von Bundeswirtschaftsminister Michael Glos nun nochmals im Januar oder Februar kommenden Jahres bei einem Treffen über Möglichkeiten sprechen, die Transparenz der Strompreise zu erhöhen. Glos schlug als eine denkbare Variante einer auch für die Verbraucher erhöhten Transparenz vor, auf den Stromrechnungen die einzelnen Preisbestandteile auszuweisen. Mit den Vertretern der Energiekonzerne sei bei diesem Treffen allerdings noch nicht konkret hierüber gesprochen worden.
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Quelle: iwr/14.12.07/