28.08.2012, 08:24 Uhr

Energiegipfel ohne Merkel, viele Vize-Chefs

Berlin - Auf dem heutigen Energiegipfel im Bundeskanzleramt werden nur wenige Verbands- und Firmenchefs vertreten sein. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel ist nicht dabei, sondern lässt das Treffen laut einem Bericht auf Bild.de von Kanzleramtschef Roland Pofalla leiten. Neben den Vorstandsvorsitzenden der vier großen Energiekonzerne RWE, E.ON, Vattenfall und EnBW schicken auch viele Verbandschefs ihre Vertreter. Immerhin sind Wirtschaftsminister Rösler und Umweltminister Altmaier vor Ort.

CDU-Wirtschaftsrat stellt Einspeisevorrang für Erneuerbare in Frage

Der Präsident des Wirtschaftsrates, Prof. Dr. Kurt J. Lauk, fordert vor dem Energiegipfel , dass die Weichen für mehr marktwirtschaftliche Kriterien gestellt werden. Die Industrie solle nicht weiter zum Sündenbock für steigende Strompreise gemacht werden. Lauk trete für eine grundlegende Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) nach marktwirtschaftlichen Kriterien ein. Lauk erklärte zudem: "Wir müssen das Problem der Strompreisexplosion an der Wurzel packen: Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) muss jetzt grundlegend nach marktwirtschaftlichen Kriterien reformiert werden. Es ist unsinnig, künftig mit immer mehr kosmetischen Einzellösungen die Verbraucher zu entlasten, statt grundsätzlich den Einspeisevorrang für erneuerbare Energien Schritt für Schritt zurückzufahren und die Erneuerbaren in den Markt zu integrieren.“

foodwatch gegen Beimischungspflicht für Biosprit

Die Verbraucherorganisation foodwatch setzt im Vorfeld des Energiegipfels hingegen ganz andere Akzente. Sie fordert ein Ende der Subventionen für den Anbau von Pflanzen zur Spritherstellung gefordert. "Die Regierung Merkel muss im Zuge der Energiewende Schluss damit machen, den ökologisch wie ökonomisch unsinnigen Anbau von Pflanzen für die Biosprit-Produktion auch noch mit Steuergeldern zu fördern - erst recht, weil dieser den Preisanstieg bei Nahrungsmitteln noch verschärft", erklärte foodwatch-Geschäftsführer Thilo Bode. foodwatch fordert ein Verbot von E10 sowie aller anderen zwangsweisen Biosprit-Beimischungen, für die Energiepflanzen statt Nahrungsmitteln auf den Äckern angebaut werden. Außerdem dürfen für den Anbau von Energiepflanzen keine Flächensubventionen mehr ausgezahlt werden.

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