10.10.2012, 16:59 Uhr

Energiewende spart über eine halbe Billion Euro bis 2050

Berlin - Nach Studien der Mitgliedsinstitute des ForschungsVerbundes Erneuerbare Energien (FVEE) für das Bundesumweltministerium im Rahmen der BMU-Leitstudie beziffert sich die Einsparung der Energiewende gegenüber einer Weiterführung der fossilen Energieversorgung auf 570 Milliarden Euro bis zum Jahr 2050. Damit würden sich alle am Anfang anfallenden Investitionen in einem überschaubaren Zeitraum amortisieren und positive volkswirtschaftliche Effekte entfalten, so der Forschungsverbund. Deutsche Unternehmen, die Anlagen für erneuerbare Energien herstellen, erwirtschafteten 2011 Umsätze von rund 25 Milliarden Euro. Insgesamt hat die Branche 380.000 Arbeitsplätze geschaffen. Auf diese Fakten und Informationen weist der FVEE in einer Stellungnahme aller zwölf Mitgliedsinstitute zur Energiewende hin und betont die Notwendigkeit, langfristig zu denken. Die heutigen Investitionen seien eine Absicherung gegen die Strompreissteigerungen von übermorgen.

Plädoyer für EE-Forschung

Das Direktorium des FVEE weist angesichts der Debatte um steigende Strompreise auf das Kostensenkungspotenzial durch Forschung hin. So seien die Kosten der Photovoltaik seit den 1990er Jahren um den Faktor 10 gesunken. Auch bei den anderen Erneuerbaren, bei Netzintegration und Energieeffizienz hilft Forschung, nicht nur die technischen Voraussetzungen zu schaffen, sondern durch neue Materialien, Verfahren und Komponenten den volkswirtschaftlichen Nutzen zu optimieren. Für die Verbraucher zeige Forschung unter anderem durch die Entwicklung von Stromeinspartechnologien Wege, wie sie Preissteigerungen kompensieren können. Auf dem Weg der Energiewende sind technische, gesellschaftliche und ökonomische Herausforderungen zu meistern. Viele Forschungsinstitute und Entwicklungsabteilungen in Unternehmen arbeiten intensiv an Lösungen, die auf eine sichere, wirtschaftliche, sozial verträgliche und kostenstabile Versorgung mit erneuerbaren Energien und Energieeffizienztechnologien abzielen. Auf dem Weg zur Kostenparität mit dem fossilen Energiesystem haben die erneuerbaren Energien bereits einen großen Teil der Strecke zurückgelegt. Forschung sorge dafür, dass die Kosten weiter sinken und die Energiewende bezahlbar bleiben, so der FVEE.

Technologische Breite, Anpassung des Marktsystems und Energiesparen

Der Forschungsverbund nennt drei notwendige Strategien, nämlich die technologischen Breite ausschöpfen, das Marktsystem für den Ausbau der erneuerbaren Energien weiterentwickeln und die Verbindung des EE-Ausbaus mit der Ausschöpfung der Energieeinsparpotenziale. Alle erneuerbaren Energien – Solarenergie, Windkraft, Bioenergie, Geothermie und Wasserkraft – böten vielversprechende Möglichkeiten. Für die kontinuierliche Fortsetzung der Innovationsprozesse sei ein starker Heimatmarkt notwendig. Das EEG habe sich zwar als Instrument bewährt, müsse aber stetig den rasanten Entwicklungen von Markt, Wissenschaft und Technik angepasst werden. Studien belegen, dass allein durch den konsequenten Einsatz von heute schon zur Verfügung stehenden energieeffizienten Technologien im Rahmen des normalen Erneuerungszyklus in den nächsten 10 Jahren ein Stromeinsparpotenzial von bis zu 20 Prozent realisiert werden könnte und dies zu großen Teilen mit korrespondierenden Nettokosteneinsparungen.

Energieforschung


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