10.10.2008, 13:40 Uhr

Finanzkrise und Verzögerungen beim Produktionsstart für Silizium setzen Solarvalue unter Druck

Berlin - Aufgrund der aktuellen Situation an den Kapitalmärkten und den Verzögerungen beim Produktionsstart muss die Solarvalue AG mit Sitz in Berlin die zukünftigen Planungen neu aufsetzen.

Dr. Julio Bragagnolo, Chief Technology Officer der Solarvalue AG: "Es war für uns klar, dass die industrielle Produktion in Slowenien erst starten kann, nachdem wir die endgültigen Ergebnisse aus dem Testlabor in den USA vorliegen haben. Bei der bisherigen Entwicklung der Produktion im Testlabor traten unerwartete Probleme auf. Nach heutigem Stand sind wir allerdings auf einem guten Wege diese Entwicklungen abzuschließen." Am schwerwiegendsten sei der Bruch des Schmelzkessels aufgrund von Materialproblemen bei einem Lieferanten gewesen. Zudem habe man sich entschieden, einen größeren Testofen zubauen, um näher am Industriemaßstab testen zu können.

Verschiebung des Produktionsstarts für Silizium

Claudia Boehringer, Vorstandsvorsitzende (CEO) der Solarvalue AG: "Es ist nach wie vor unser Ziel Solarsilizium in unserem Produktionswerk in Ruse herzustellen. Nichts desto trotz müssen wir aufgrund unerwarteter Verschiebungen unsere Pläne für den Produktionsstart anpassen. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass wir die Produktion im industriellen Maßstab noch in 2008 starten werden." Mit den Kapitalmitteln sei Solarvalue aus heutiger Sicht in der Lage den geplanten Testofen zu finanzieren. Die geplante Startkapazität in der Größenordnung von 1.000 Tonnen pro Jahr sei aber gleichzeitig finanziell nicht machbar.

Aktionärsklage und Finanzkrise verzögern Kapitalerhöhung

Die geplante Kapitalerhöhung für 2008 konnte bisher aufgrund von zwei Faktoren nicht durchgeführt werden: zum einen wegen einer aufschiebenden Klage eines einzelnen Aktionärs mit einer Aktie, zum anderen aufgrund der unerwarteten Kapitalmarktkrise, die dem Kurs der Solarvalue-Aktie erheblich zugesetzt hat. "Aus diesem Grund müssen wir für den industriellen Produktionsstart nach Finanzierungsalternativen suchen", so Boehringer weiter. "Wir haben zudem bereits ein Kostensenkungsprogramm verabschiedet, bei dem unter anderem auch die monatliche Vergütung der Vorstandsmitglieder reduziert wurde. Basierend auf den aktuellen, monatlichen Betriebsausgaben reicht unsere Liquiditätsreserve voraussichtlich bis Mitte 2009."

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