Frankreich will Programm für Offshore-Windenergie beschleunigen
Paris - Der französische Umweltminister Jean-Louis Borloo kündigte während des Ministerrats am 5. Mai 2010 den Start der ersten Ausschreibungen für die Errichtung von Offshore-Windanlagen mit einer Gesamtleistung von 3.000 MW ab September 2010 an. Diese Ankündigung erfolgt im Rahmen des Entwicklungsprogramms für die Offshore-Windenergie des Grenelle Environnement (Abkommen für Umweltschutz), das eine Beschleunigung des Ausbaus der Offshore-Windenergie vorsieht und auf eine Gesamtleistung von 6.000 MW im Jahr 2020 abzielt. Dieses Ziel wurde während des Grenelle de la Mer (Abkommen zum Schutz des Meeres) und der Einführung des neuen Energie-Fahrplans Frankreichs bestätigt. Die Herausforderungen für die Regierung bestehen darin, gleichzeitig den Verpflichtungen des Grenelle Environnement und des europäischen Energie-Klima-Pakets nachzukommen, Frankreich zu einer Spitzenposition in der künftigen Offshore-Windenergie-Industrie zu verhelfen sowie tausende Arbeitsplätze in Frankreich zu schaffen.
Bis Juni 2010 will die französische Regierung eine Auswahl von zehn „geeigneten Orten“ für Offshore-Windkraftanalgen vorlegen. Diese Standorte basieren auf Vorschlägen, die die Präfekten der Regionen Bretagne, Pays de la Loire, Haute-Normandie, Aquitaine und Provence-Alpes-Côte d’Azur vorgelegt hatten. Ein vereinfachter Rechtsrahmen soll nach der Verabschiedung des Gesetzentwurfs Grenelle 2 die Verfahren zur Errichtung von Offshore-Windenergieparks deutlich vereinfachen, und die Verwaltung der Anbindung der Offshore-Anlagen an das Stromnetz soll dank des französischen Stromnetz-Betreibers RTE ebenfalls optimiert werden. Ab Oktober 2010 will die französische Regierung eine erste Reihe von Ausschreibungen für den Bau von Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 3.000 MW an den als geeignet ausgewählten Standorten starten. Die Projekte werden im dritten Quartal 2011 anhand von zwei Kriterien ausgewählt: dem Kaufpreis für Strom und dem Zeitraum bis zur Inbetriebnahme der Anlage. Die Ausschreibungen richten sich an Unternehmen, die allerdings ihr Projekt anhand von Kriterien wie Beitrag zur Entwicklung der Offshore-Windenergie-Industrie, Mobilisierung der Wirtschafts- und der lokalen Infrastrukturen, Schaffung von Arbeitsplätzen, etc. darlegen müssen.
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