13.08.2013, 17:04 Uhr

Geothermie: Zentrum für Tiefbohrforschung in Celle feiert Richtfest

Celle – Der Neubau für das Zentrum für Tiefbohrforschung der TU Clausthal in Celle nimmt immer konkretere Gestalt an. Zehn Wochen nach der Grundsteinlegung haben die Forscher nun Richtfest gefeiert. Wissenschaftlich betreut wird der Bohrsimulator oder Drilling Simulator, der nach Angaben der TU Clausthal einer der modernsten seiner Art sein wird, vom Energie-Forschungszentrum Niedersachsen (EFZN). Das zweigeschossige Gebäude, das aus einer Versuchshalle, einem Zwischenbau und einem Bürogebäude besteht, ist fast 1.500 Quadratmeter groß. Die Kosten für das Grundstück, den Bau und die Ausstattung belaufen sich auf annähernd 10 Millionen Euro und werden mit Mitteln der EU, des Landes, der Universität und der Stadt Celle finanziert. „Geplant ist, dass der Drilling Simulator im Juni 2014 fertiggestellt sein wird“, erklärt Michael Brassel, Leiter des Staatlichen Baumanagements Südniedersachsen. Insgesamt entstehen 15 neue Arbeitsplätze durch den Aufbau der Forschungseinrichtung.

Virtuelle Bohrungen im Simulator

Am Forschungszentrum Drilling Simulator werden künftig technische Verfahren entwickelt, die etwa die Gewinnung geothermischer Energie aus tiefen geologischen Schichten wirtschaftlich werden lässt. So wird in der mehr als elf Meter hohen Halle beispielsweise ein Bohrturm installiert. Die Tiefbohrungen werden in einem sogenannten „Flow Loop“ in waagerechter Bohrführung oberhalb des Geländes erstellt. Zusammengeführt werden die in den einzelnen Versuchsständen erzeugten Daten und Module in einem Simulator, mit dem sich dann virtuelle Bohrungen erstellen lassen.

Bürgermeister: Drilling Simulator ist ein herausragendes Ereignis

„International wird Simulation von zahlreichen Expertengruppen als Grundvoraussetzung für die Lösung einer Vielzahl zukünftiger wissenschaftlicher Probleme angesehen“, unterstreicht der Clausthaler Universitätspräsident Professor Thomas Hanschke die Bedeutung des Forschungsvorhabens.

„Für Celle ist der Drilling Simulator ein herausragendes Ereignis“, betonte der Oberbürgermeister der Stadt, Dirk-Ulrich Mende. „Wir haben das Ziel, Celle zum führenden Standort für Geothermie-Technologie in Europa zu entwickeln“, ergänzte Dr. Susanne Schmitt, Vorsitzende des Vereins GeoEnergy und 1. Stadträtin in Celle.

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