06.12.2013, 11:17 Uhr

Großbritannien investiert mehr in Ausbau der Offshore-Windkraft

London – Großbritannien hat eine Änderung hinsichtlich der Förderung der Windenergie bekanntgegeben. Die garantierten Zahlungen für Strom aus Offshore-Windparks sollen nun erst später abgesenkt werden.

Im Jahr 2012 wurde in Großbritannien beschlossen, die garantierte Vergütung je Megawattstunde (MWh) Offshore-Windkraft von derzeit 155 britische Pfund (GBP, umgerechnet etwa 186 Euro) auf 150 GBP je MWh im Jahr 2016/2017 zu reduzieren. In einem weiteren Schritt sollten ab 2017/2018 nur noch 140 GBP und ab 2018/2019 nur noch 135 GBP je MWh garantiert werden.

Höhe der Vergütung sinkt langsamer

Diese Pläne für die Zeiträume und Höhe der garantierten Vergütungen wurden nun in einem Beschluss zu den zukünftigen Vergütungssätzen bei der Stromerzeugung geändert. Die Regierung reagiert damit auf Bedenken seitens der Industrie, welche die finanziellen Einschnitte als zu drastisch bezeichnete. Investoren für bestehende und künftige Projekte würden so abgeschreckt und die Finanzierung des Ausbaus der erneuerbaren Energien könne nicht mehr garantiert werden.

Der britische Beschluss, welcher am Mittwoch durch die Regierung bekanntgegeben wurde, lautet nun, dass die garantierte Vergütung je Megawattstunde auch ab dem Jahr 2018/2019 nicht zu reduziert wird, sondern bei weiterhin 140 GBP je MWh bleibt. So soll das Ausbauziel von zehn Gigawatt (GW) Offshore-Windkraft bis zum Jahr 2020 erreicht werden. Die Vergütung von derzeit 155 GBP pro MWh entspricht der Zahlung von etwa 18,6 Cent je Kilowattstunde (kWh). Zum Vergleich: In Deutschland wird für Strom aus Offshore-Windparks derzeit in den ersten acht Jahren des Betriebs eine Vergütung von 19 Cent je kWh ermöglicht.

Großbritannien investiert 40 Mrd. GBP für Minderung der CO2-Emissionen

Insgesamt rechnet Großbritannien mit Mehrkosten von rund 40 Mrd. GBP, um die Projekte im Bereich erneuerbare Energien bis 2020 umzusetzen. Derzeit seien laut Angaben der Regierung 20 GW Erneuerbare installiert – bis 2020 könnte sich dieser Wert noch verdoppeln. Dann könnten bis zu 30 Prozent des Strombedarfs aus regenerativen Quellen gedeckt werden. Weitere zehn bis zwölf Prozent der aktuellen Stromerzeugungskapazitäten sollen durch CO2-Speicherung, neue Atom- und Gaskraftwerke eingespart werden. Durch all diese Maßnahmen sollen Emissionen eingespart werden und neue Arbeitsplätze entstehen.

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