Grüner Wasserstoff: Hamburg und Schottland vereinbaren strategische Partnerschaft
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Hamburg - Angesichts der dynamischen Entwicklung der internationalen Wasserstoffmärkte wächst auch die Bedeutung von Kooperationen und Partnerschaften. Ziel der Akteure ist es, sich früh im Markt zu positionieren, um Klimaschutz- und wirtschaftliche Potenziale zu erschließen.
Schottland und Hamburg verfolgen gemeinsame strategische Ziele, die sie bei Klimaschutz und Innovation sowie bei Exportpotenzialen von grünem Wasserstoff aus Schottland nach Norddeutschland haben. Die Stadt Hamburg und die schottische Regierung haben vor diesem Hintergrund eine enge Zusammenarbeit bei grünem Wasserstoff und Wasserstofftechnologien vereinbart.
Partnerschaft soll wirtschaftliche und ökologische Chancen der Wasserstofftechnologie erschließen
Hamburg ist ein etablierter Wasserstoffstandort in Norddeutschland. Die große Zahl lokaler Akteure aus Industrie und Forschung sowie das politische Bekenntnis zur Wasserstoffwirtschaft bieten gute Voraussetzungen für den Hochlauf. Schottland sieht sich aufgrund seiner reichhaltigen natürlichen Ressourcen in der Lage, erhebliche Mengen an grünem Wasserstoff zu produzieren, die den einheimischen Bedarf bei weitem übersteigen und den internationalen Exportmarkt bedienen könnten.
Hamburgs Wirtschaftssenator Michael Westhagemann, Umweltsenator Jens Kerstan und Michael Matheson, schottischer Kabinettsminister für Netto-Null, Energie und Verkehr haben eine gemeinsame Absichtserklärung für eine strategische Partnerschaft im Wasserstoffsektor unterzeichnet.
Die Partner haben bereits durch einen früheren politischen und wirtschaftlichen Austausch sowie durch den Austausch von Clustern und Unternehmen in den Bereichen Offshore-Windkraft und Wasserstoff nach eigenen Angaben ein gemeinsames Verständnis entwickelt. Zusätzlich zu ihren übereinstimmenden politischen und strategischen Zielen in den Bereichen Klimaschutz und Innovation wollen beide Seiten mehr technischen Austausch und Handelskooperationen im Wasserstoffsektor.
„Beide Partner - und vor allem unsere Unternehmen - werden die wirtschaftlichen und ökologischen Chancen der Wasserstofftechnologie besser nutzen und die Skalierung unserer jeweiligen heimischen grünen Wasserstoffwirtschaft vorantreiben“, so Westhagemann über die Chancen der Kooperation. Das werde positive Auswirkungen auf die gesamteuropäische Wirtschaftskraft und Wettbewerbsfähigkeit haben, so Westhagemann weiter. „Ich begrüße die Möglichkeiten, die diese neue Vereinbarung sowohl dem privaten als auch dem öffentlichen Sektor in Hamburg und Schottland bietet, da wir gemeinsam und mit der Industrie an der Entwicklung einer starken Industrie für erneuerbaren Wasserstoff arbeiten, die neue grüne Arbeitsplätze und Handelsmöglichkeiten schaffen und unseren Übergang zu einer Netto-Null-Emission unterstützen wird", ergänzte der schottische Minister Matheson.
Umfangreicher Zielkatalog flankiert Zusammenarbeit zwischen Hamburg und Schottland
Durch ihre Zusammenarbeit wollen die Partner die Voraussetzungen für einen frühzeitigen Export/Import von Wasserstoff und Wasserstoffprodukten nach Hamburg und in das Umland schaffen und die rasche Entwicklung eines sich selbst tragenden Wasserstoffmarktes fördern. Zu den konkreten Zielen der Zusammenarbeit gehört unter anderem eine Analyse der wirtschaftlichen Potenziale der Wasserstofftechnologie und die Ermittlung der ökologischen Chancen mit Blick auf den Klimaschutz. Internationale Lieferketten zwischen Hamburg und Schottland für grünen Wasserstoff und seine Derivate sollen aufgebaut werden, um sowohl Hamburg als auch das weitere deutsche und nordeuropäische Hinterland zu versorgen. Ein weiteres Ziel ist es, die Skalierung der heimischen grünen Wasserstoffwirtschaft in beiden Partnerregionen voranzutreiben und die Entwicklung gemeinsamer Normen in den Bereichen Nachhaltigkeit und Sicherheit zu unterstützen. Bestehende Hemmnisse (z. B. Gesetze, Abgaben, Kosten) sollen identifiziert, hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf den wirtschaftlichen Erfolg bewertet und durch den Austausch von Know-how abgebaut werden. Außerdem soll der Bedarf für eine Wasserstoff-Verbindungsleitung sowie deren Durchführbarkeit untersucht werden, um Schottland mit dem vorgeschlagenen europäischen Wasserstoff-Backbone im Raum Hamburg zu verbinden.
Quelle: IWR Online
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