Husum Wind endet – Wab: EEG hat Ziel komplett verfehlt
Husum – Die größte Windenergiemesse dieses Jahres, die Husum Wind 2017, neigt sich dem Ende zu. Die Veranstalter sprechen trotz der sturmbedingten Pause am Mittwoch von hervorragender Stimmung und dem Zuspruch der Aussteller. Doch die Windbranche ist in großer Sorge.
Wie die Windenergie-Agentur Wab erklärt, seien die Ergebnisse der ersten Ausschreibungsrunden das zentrale Thema auf der Husum Wind gewesen. Dabei stehen insbesondere die beiden Auktionen zur Onshore-Windenergie im Fokus. Die Messe habe den dringenden Handlungsbedarf beim Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) verdeutlicht.
Große Herausforderungen durch Windenergie-Ausschreibungen
Die Husum Wind 2017 endet mit dem heutigen Tag. Vom 25. bis 28. September 2018 wird die WindEnergy Hamburg auf dem Gelände der Hamburg Messe Weltleitmesse für die Windenergie veranstaltet. Husum Wind und WindEnergy finden im Wechsel jeweils alle zwei Jahre statt. Für die Wab mit seinen rund 350 Mitgliedern hat sich die Husum Wind auch in diesem Jahr als „wahrer Besuchermagnet für Fachpublikum und Branchenkenner“ erwiesen. „Auf der Messe zeigt sich der hohe Reifegrad der Windbranche, das Innovationspotential und das große Engagement der Akteure“, fasst Wab-Geschäftsführer Andreas Wellbrock zusammen. „Auch wenn die Branche zuletzt durch hohe Verlässlichkeit und Kostenreduktionen beeindruckt hat, steht sie mit den Ergebnissen der Ausschreibungsrunden vor großen Herausforderungen.“
Ausschreibungsmodalitäten lassen genehmigte Windprojekte außen vor
Wellbrocks Urteil zu den Ausschreibungen ist unmissverständlich: „Selbstverständlich ist es hinsichtlich der Akzeptanz für die Windenergie wichtig, dass auch die Bürgerwindparks eine realistische Chance haben, Onshore-Projekte zu gewinnen und umzusetzen. Dennoch hat die Wirkung des neuen EEGs ihr Ziel komplett verfehlt.“ Die derzeitigen Ausschreibungsmodalitäten haben zu der skurrilen Situation geführt, dass die Projektentwickler mit bereits genehmigten Projekten nicht zum Zuge kommen. Dagegen haben Bürgerwindparkgesellschaften, die zum Zeitpunkt der Ausschreibungen über keine entsprechenden Genehmigungen verfügten, nahezu alle Zuschläge bekommen. Das führt laut Wab zu einer großen Verunsicherung in der Windbranche. Es sei nicht klar, ob und wann diese Windenergie-Projekte realisiert werden.
Wab: Ausbauziele erhöhen und Genehmigung zur Zuschlags-Voraussetzung machen
Laut der Wab ist sich die Windbranche einig, dass die Ausbauziele für die Windenergie deutlich angehoben werden müssen, um die Klimaschutzziele zu erreichen. Zudem sei es zwingend notwendig, die Netzmodernisierung und den Ausbau voranzutreiben. Daneben müsse sichergestellt werden, dass die bei den Ausschreibungen bezuschlagten Windpark-Projekte über die notwendigen Genehmigungen verfügen.
Quelle: IWR Online
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