Investitionen in Erneuerbare sinken im Jahr 2013
London/ New York – Die Gesamtsumme an Investitionen in Erneuerbare Energien hat im dritten Quartal 2013 um 14 Prozent abgenommen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum beträgt der Rückgang sogar 20 Prozent. Prognosen gehen von Investitionen von weniger als 281 Milliarden US-Dollar für das gesamte Jahr 2013 aus – ein Wert, der elf Prozent unter dem des Rekordjahres 2011 liegt.
Bloomberg New Energy Finance berichtet am Montag, dass im dritten Quartal 2013 insgesamt 45,9 Milliarden US-Dollar in die Erneuerbaren investiert wurden. Mit Ausnahme von Südamerika gingen die Investitionen weltweit zurück. Der Geschäftsführer von Bloomberb New Energy Finance, Michael Liebreich, bezeichnet den Rückgang als besorgniserregend. Die Ursachen vermutet er in unsicheren politischen Rahmenbedingungen in Europa, den niedrigen Gaspreisen in den USA, rückläufigen Investitionen in Wind- und Solarenergie in China sowie einem generellen Desinteresse an den Erneuerbaren in Politik und Wirtschaft. Liebreich sieht zwar ein Problembewusstsein der Regierungen hinsichtlich des Klimawandels, notwendige Maßnahmen zur Abwehr schöben sie jedoch zu Gunsten kurzfristig wirkender innenpolitischer Entscheidungen auf die lange Bank.
Investitionen sinken, Aktienkurse und PV-Ausbau steigen
Die gute Nachricht: Der Ausbau der Photovoltaik hat einen neuen Rekordwert erreicht. Rund 36,7 Gigawatt (GW) wurden im laufenden Jahr weltweit installiert. Nur weil die Kosten für die Anlagen gesunken sind, fällt die Investitionssumme unter dem Strich niedriger aus als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Auch an der Börse ist die Stimmung gut: Der New Energy Global Innovation Index (NEX) mit 96 gelisteten Unternehmen aus dem Bereich Erneuerbare Energien lag am 9. Oktober 74 Prozent über dem Wert im Juli 2012. Noch deutlicher zeigt sich die gute Börsenstimmung beim RENIXX World, dem globalen Aktienindex der Regenerativen Energiewirtschaft: Im Betrachtungszeitraum legte er um 78,4 Prozent zu.
Investitionen in Großanlagen sinken stärker als die in Kleinanlagen
Die Investitionen in Anlagen mit einer Leistung von mehr als einem Megawatt (MW) gingen stärker zurück als Investitionen in Kleinanlagen. Wurden im dritten Quartal 2012 noch 34,8 Milliarden US-Dollar in große Anlagen investiert, belief sich der Betrag in diesem Jahr nur noch auf 26,4 Milliarden US-Dollar. Der Markt für kleine Anlagen, insbesondere Aufdach-Solaranlagen, zeigte sich deutlich robuster. Im gleichen Zeitraum gingen hier die Investitionen lediglich von 20,1 auf 17 Milliarden US-Dollar zurück. Hauptursache dürften die gesunkenen Kosten für die kleinen Anlagen sein, die sie für Verbraucher zunehmend interessant machen. Im Ländervergleich der Industrie- und Schwellenländer stechen drei Länder mit einem Plus hervor. Während die großen Player in Amerika, Asien und Europa durchweg weniger in die Erneuerbaren investieren, können in Brasilien, Italien und dem Vereinigten Königreich größere Investitionen als im zweiten Quartal 2013 vermeldet werden. Absoluter Gewinner ist hierbei mit Abstand das Vereinigte Königreich: die Investitionen stiegen von 1,6 auf 2,6 Milliarden US-Dollar.
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