27.09.2011, 14:53 Uhr

Japan legt Kernkraftwerk Hamaoka still

Tokio, Japan- Die Behörden der Stadt Makinohara in der japanischen Präfektur Shizuoka haben festgelegt, dass das 10 km außerhalb der Stadt liegende Atomkraftwerk Hamaoka auf Dauer stillgelegt werden soll. Als Grund gab der Stadtrat nach Angaben des Verbandes der japanischen Atomindustrie (JAIF) die fehlende Gewährleistung der Sicherheit am AKW an. Bereits in der Zeit vor der Atomkatastrophe von Fukushima sei es am AKW immer wieder zu kleineren Störfällen, so der Atomverband. Der Standort des als unsicher geltenden Kraftwerks befindet sich direkt am Meer und liegt unmittelbar auf der Bruchzone der nordamerikanischen, philippinischen und eurasischen Erdplatte. Der Betreiber des Kraftwerks, Chubu Electric, gab bekannt, trotz der Stilllegung aller fünf Reaktoren Sicherheitsmaßnahmen, wie den Bau eines 18 m hohen Tsunamiwalls, voranzutreiben.

Japan hat sich nach einem Bericht des JAIF außerdem dazu entschlossen, ein 260-Mio.-Dollar-Projekt auf Eis zu legen. Demnach werden die Bauarbeiten an dem neuen Kernkraftwek Monju nahe der Stadt Tsuruga City in der Präfektur Fukui vorübergehend eingestellt. Bei dem Reaktortyp der Anlage handelt es sich um einen Schnellen Brüter. Bei Kernkraftwerken dieses Typs fällt neben Strom auch noch Plutonium an. Anders als herkömmliche Atomkraftwerke werden Schnelle Brüter anstelle von Waser mit Natrium gekühlt und gelten daher als schwieriger kontrollierbar. Das zuständige japanische Technologie- und Wissenschaftsministerium sagte nach Angaben von JAIF, dass ein derartiges Forschungsprojekt nicht weiter unterstützt werden könne, solange kein klarer Kurs in der Energiepolitik Japans festgelegt sei.

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