Kaum noch Solarzubau im Januar 2017
Münster – Zum Jahresende 2016 hat der PV-Zubau in Deutschland noch einmal kräftig zugelegt, bevor das neue EEG 2017 greift. Doch zu Jahresbeginn bricht der Zubau wieder ein.
Nach den Daten der Bundesnetzagentur (BNetzA) sind im Januar 2017 deutlich weniger Meldungen über die Inbetriebnahme von Photovoltaik(PV)-Anlagen eingegangen als im Dezember 2016. Der tatsächliche Zubau liegt dabei nochmal deutlich darunter.
PV-Meldezahlen brechen im Januar ein
Im Januar 2017 gingen Meldungen über die Inbetriebnahme von PV-Anlagen mit einer Leistung von insgesamt 117 Megawatt (MW) bei der Bundesnetzagentur ein. Das ist sind deutlich weniger als im Vormonat Dezember 2016, als im Rahmen einer Art Jahresend-Rallye neue Anlagen mit einer Leistung von 442 MW gemeldet wurde. Im Januar 2017 nun der Rückgang auf gut 117 MW. Davon entfielen auf Meldungen für PV-Dachanlagen 113,8 MW auf Meldungen für PV-Freiflächen-Anlagen 3,4 MW.
Die Meldezahlen sind nicht dem tatsächlichen Zubau gleichzusetzen, da auch Nachmeldungen für vorherige Monate und Jahre enthalten sind. Von den bei der Bundesnetzagentur im Januar neu gemeldeten Anlagen mit einer Leistung von 117 MW sind tatsächlich nur 33 MW auch im Januar 2017 in Betrieb gegangen. Der Großteil der Differenz ergibt sich aus Nachmeldungen für den Dezember 2016. Damit wurden im Januar 2017 erheblich weniger PV-Anlagen neu in Betrieb genommen als im Januar 2016, als der reale Zubau bei 467 MW lag (inkl. späterer Nachmeldungen). In den kommenden Monaten sind allerdings auch noch Nachmeldungen für den Januar 2017 zu erwarten.
PV-Inbetriebnahmen steigen 2016 leicht an
Mit Blick auf das Gesamtjahr 2016 lässt sich mit den nun vorliegenden Nachmeldungen ein Zubau auf Basis der BNetzA-Inbetriebnahme-Daten von 1.504 MW feststellen. Das ist etwas mehr als im Jahr 2015, als Anlagen mit einer Leistung von 1.439 MW in Betrieb genommen wurde. Von den insgesamt im Jahr 2016 neu in Betrieb genommenen PV-Anlagen handelt es sich bei dem Großteil (1.274 MW) um Dach-Anlagen. Auf die Freiflächen-PV entfallen 231 MW.
Über die PV-Zahlen der Bundesnetzagentur
Betreiber von PV-Anlagen müssen ihre Anlagen bei der Bundesnetzagentur melden. Aus verschiedenen Gründen erfolgt dies nicht immer zeitnah zur Inbetriebnahme. Zeitpunkt der Meldung an die Bundesnetzagentur und Inbetriebnahme-Datum fallen dann auseinander. Deshalb können die PV-Meldezahlen nicht einfach als Marktdaten für den realen Zubau übernommen werden. Die gemeldeten PV-Zahlen dienen nur als Berechnungsgrundlage für die Höhe der PV-Vergütung nach dem Erneuerbaren Energien Gesetz (EEG), unabhängig davon, wann die Anlage in Betrieb gegangen ist. Um das tatsächliche PV-Zubau- bzw. Marktvolumen eines Jahres zu ermitteln, müssen die Roh-Meldezahlen der Bundesnetzagentur erst um die Zahlen aus den Vorjahren bereinigt werden.
Quelle: IWR Online
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