Masterplan Ladeinfrastruktur 2030: Bundesregierung legt Strategie für zukunftsfähiges Ladenetz vor

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Berlin - Mit dem neuen Masterplan Ladeinfrastruktur 2030 will die Bundesregierung den Ausbau des Ladenetzes für Elektrofahrzeuge systematisch vorantreiben. Der vom Bundesverkehrsministerium vorgelegte Entwurf enthält erstmals eine umfassende Strategie für ein flächendeckendes, nutzerfreundliches und zukunftssicheres Ladenetz in Deutschland.
Der Entwurf des Bundesministeriums für Verkehr umfasst 40 konkrete Maßnahmen, die Genehmigungen vereinfachen, Investitionen stärken und Nutzerfreundlichkeit verbessern sollen. Im Fokus stehen Ladeangebote für Pkw und Lkw, die Integration ins Stromnetz sowie faire Preise. Der Plan soll noch im Herbst 2025 vom Bundeskabinett beschlossen werden.
Ausbau mit Strategie: BMV veröffentlicht Entwurf zum Masterplan Ladeinfrastruktur 2030
Mit dem jetzt veröffentlichten Entwurf des Masterplans Ladeinfrastruktur 2030 stellt das Bundesministerium für Verkehr (BMV) seine langfristige Strategie für den flächendeckenden Ausbau von Ladepunkten für Elektrofahrzeuge in Deutschland vor. Ziel ist ein nutzerorientiertes, zuverlässiges und einfach zugängliches Ladenetz, das sowohl den Bedarf von Privatpersonen als auch von Unternehmen abdeckt.
„Der Masterplan Ladeinfrastruktur 2030 ist unser neuer Fahrplan, um die zentrale Voraussetzung für den Umstieg auf die Elektromobilität für alle zu schaffen – und die heißt: Wer laden will, muss laden können!“, betont Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder. Dieses Ziel könne man nur gemeinsam erreichen - mit den Ländern und Kommunen, den Unternehmen und Investoren und mit der Aufgeschlossenheit der Bürgerinnen und Bürger, so Schnieder weiter.
Der Entwurf bündelt rund 40 Maßnahmen in fünf Handlungsfeldern: Er soll die Nachfrage nach E-Mobilität steigern, Genehmigungsprozesse beschleunigen, Investitionen stärken, Preistransparenz verbessern und die Integration ins Stromnetz fördern. Zudem zielt er auf mehr Nutzerfreundlichkeit und die Förderung technischer Innovationen.
Der Plan adressiert nicht nur den Pkw-Verkehr, sondern bezieht ausdrücklich auch den Lkw-Bereich mit ein. Damit konkretisiert das BMV ein zentrales Ziel aus dem Koalitionsvertrag: den flächendeckenden und bedarfsgerechten Ausbau der Ladeinfrastruktur für alle Fahrzeugtypen.
Beteiligung aus Wirtschaft und Verbänden: Breiter Dialog als Fundament
Mit dem Start der Verbändeanhörung zum Entwurf setzt das BMV auf eine enge Zusammenarbeit mit Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung. Der Masterplan knüpft dabei an die Arbeit des im Juni 2025 gegründeten Expertenforums klimafreundliche Mobilität und Infrastruktur (EKMI) an, das maßgebliche Impulse in die Strategie eingebracht hat.
„Dieses Ziel erreichen wir nur gemeinsam - mit den Ländern und Kommunen, den Unternehmen und Investoren und mit der Aufgeschlossenheit der Bürgerinnen und Bürger“, so Minister Schnieder. Deshalb sei diese Perspektiven auch von Anfang an bei der Erarbeitung des Masterplans einbezogen worden und werde auch in die Umsetzung eng eingebunden, so Schnieder weiter.
Parallel findet eine ressortübergreifende Abstimmung innerhalb der Bundesregierung statt. Der finale Plan soll nach Auswertung der Rückmeldungen im Herbst 2025 dem Bundeskabinett zur Beschlussfassung vorgelegt werden. Damit könnte die Umsetzung bereits zum Jahreswechsel starten.
Der breit angelegte Beteiligungsprozess soll die Voraussetzungen dafür schaffen, dass der Masterplan praxisnah ausgestaltet wird und von zentralen Akteuren mitgetragen werden kann. Entscheidend für den Erfolg wird sein, inwieweit Länder und Kommunen die Maßnahmen mittragen und über die nötigen Ressourcen zur Umsetzung verfügen.
Ausblick: Vom Entwurf zur Umsetzung – ambitioniert, aber nicht ohne Risiko
Mit dem Masterplan Ladeinfrastruktur 2030 liegt erstmals eine detaillierte Umsetzungsstrategie für das Ladeangebot der Zukunft vor. Ob sich das Ziel eines flächendeckenden, alltagstauglichen Ladenetzes bis 2030 tatsächlich realisieren lässt, hängt wesentlich auch vom Engagement der beteiligten Akteure ab - und von der konkreten Umsetzung vor Ort.
Die kommenden Monate werden zeigen, ob die Abstimmungen und Rückmeldungen in einen umsetzbaren Maßnahmenkatalog münden. Klar ist: Ohne pragmatische Lösungen für Genehmigungen, Netzanschlüsse und Investitionssicherheit wird die Verkehrswende nur schwer Fahrt aufnehmen.
Quelle: IWR Online
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