12.12.2025, 11:53 Uhr

MVV legt solide Zahlen vor und steigert Investitionen in die Energiewende - Dividende steigt auf 1,30 Euro


© MVV AG

Mannheim - Die MVV Energie AG hat trotz eines herausfordernden Marktumfelds ein robustes Ergebnis für das Geschäftsjahr 2025 vorgelegt. Sinkende Großhandelspreise sorgten für einen Umsatzrückgang und niedrigere Gewinne als in den Vorjahren. Die Dividende steigt auf 1,30 Euro.

Der Energieversorger MVV plant, die Energiewende mit hohen Investitionen weiter voranzutreiben. Für das neue Geschäftsjahr erwartet MVV nach den außergewöhnlich hohen Ergebnissen durch Sondereinflüsse eine weitere Normalisierung des Gewinns.

Jahresgewinn gesunken – Investitionen kräftig gestiegen

Während der bereinigte Umsatz aufgrund sinkender Großhandelspreise auf 6,1 Milliarden Euro zurückging (Vorjahr: 7,2 Mrd. Euro), erzielte das Mannheimer Energieunternehmen ein Ergebnis auf Basis Adjusted EBIT von 360 Millionen Euro (Vorjahr: 426 Mio. Euro). Wie Vorstandschef Dr. Gabriel Clemens betonte, entspreche dies den Erwartungen, nachdem in den Jahren 2023 und 2024 Sondereffekte zu außergewöhnlich hohen Ergebnissen geführt hatten.

Der bereinigte Jahresüberschuss nach Fremdanteilen sank auf 171 Millionen Euro. Für die Hauptversammlung 2026 kündigte MVV eine Dividendenerhöhung auf 1,30 Euro je Aktie an. Das entspricht einer Steigerung von 4 Prozent gegenüber dem Vorjahr (1,25 Euro).

Deutlich erhöhte MVV seine Investitionen in die Energiewende: 501 Millionen Euro flossen 2025 in Wärmewende, Stromwende und grüne Kundenlösungen – eines der höchsten Investitionsvolumina der Unternehmensgeschichte.

Weltweit größte Flusswärmepumpe – thermische Abfallbehandlungsanlage in Großbritannien

Unter den zentralen Investitionsprojekten befindet sich der Bau der weltweit größten Flusswärmepumpe auf dem Gelände des Großkraftwerks Mannheim, die ab Winter 2028 klimafreundliche Wärme für weitere 40.000 Haushalte liefern soll. Auch die Nutzung regionaler Geothermie sowie weitere Großwärmepumpen in Offenbach und Kiel treiben die Wärmewende voran. Im Strombereich erweitern neue Windparks in Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt und Rheinland-Pfalz sowie ein Solarpark in Baden-Württemberg das erneuerbare Portfolio des Unternehmens. Zudem investiert MVV umfangreich in den Netzausbau.

Ein Meilenstein ist die größte Einzelinvestition der Unternehmensgeschichte: In Wisbech, im Südosten Englands, entsteht eine neue thermische Abfallbehandlungsanlage, die jährlich rund 625.000 Tonnen Restabfall verwerten und klimafreundlichen Strom für etwa 150.000 Haushalte erzeugen soll.

Fortschritt bei individuellen Kundenlösungen

Auch bei individuellen Kundenlösungen kommt MVV voran – von Wärmepumpen und Gebäudekonzepten über E-Mobilitätslösungen bis hin zu intelligenten Energiesystemen wie einem nachhaltigen Wärme- und Kältekonzept für einen großen Bürobau von STRABAG Real Estate in Hamburg. Ein weiterer wichtiger Schritt ist der geplante Ladepark für E-Lkw im Mannheimer Handelshafen, der ab 2027 mit vier Schnellladepunkten, darunter einem Megawatt-Ladepunkt, den Schwerlastverkehr elektrifizieren soll.

Ausblick 2025/2026: Solides Geschäftsportfolio

Für das laufende Geschäftsjahr 2026 erwartet MVV ein Adjusted EBIT zwischen 200 und 240 Millionen Euro. Vorstandsvorsitzender Clemens mahnt zugleich stabile politische und regulatorische Rahmenbedingungen an, um Planungssicherheit für Investitionen in Wärmewende, Stromwende und erneuerbare Energien zu gewährleisten. Nur so könne die Energiewende weiterhin Akzeptanz in der Bevölkerung finden.

„Unseren Kurs #klimapositiv setzen wir weiterhin fort – auch in schwierigen Zeiten. Dank unseres breiten Geschäftsportfolios sind wir widerstandsfähig und investieren heute in die Energieversorgung von morgen: klimafreundlich, zuverlässig, bezahlbar und von den Kunden akzeptiert“, so Clemens.

Quelle: IWR Online

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