MVV setzt Maßstäbe und startet Bau der weltgrößten Flusswärmepumpe in Mannheim - 165 MW für klimafreundliche Fernwärme

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Mannheim - Die MVV Energie AG treibt die Wärmewende in der Region Rhein-Neckar weiter voran. Nachdem der Energieversorger im Frühjahr 2025 eine neue Großwärmepumpe ausgeschrieben hat, wurde nun der Auftrag für den Bau der Rekordanlage vergeben. MVV betreibt bereits seit 2023 erfolgreich eine erste Flusswärmepumpe mit 20 MW Leistung am Standort. Die neue Anlage wird nun mehr als achtmal so groß.
MVV baut in Mannheim eine Rekord-Flusswärmepumpe, die entgegen der im März 2025 bekanntgegebenen Pläne nicht eine thermische Leistung von 150 MW, sondern sogar von 165 MW aufweisen wird. Den Auftrag zum Bau der Anlage hat MVV nun an den Baukonzern STRABAG vergeben. Die Wärmepumpe nutzt das Rheinwasser als Wärmequelle, arbeitet mit dem natürlichen Kältemittel Isobutan und soll im Winter 2028 in Betrieb gehen.
Flusswärmepumpe als zentraler Baustein der Wärmewende
MVV Energie AG hat die STRABAG Umwelttechnik GmbH mit dem Bau der zweiten Flusswärmepumpe auf dem Gelände des Großkraftwerks Mannheim (GKM) beauftragt. Die Anlage ist Teil eines Gesamtprojekts mit bis zu 200 Millionen Euro Investitionsvolumen. Das Projekt wurde EU-weit ausgeschrieben und erhält Fördermittel aus der Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW). Die thermische Leistung beträgt bis zu 165 Megawatt, womit sie nach aktueller Einschätzung die weltweit größte Flusswärmepumpe wird.
„Mit der neuen Flusswärmepumpe investieren wir in die Energiezukunft Mannheims und der Metropolregion Rhein-Neckar. Sie ist ein weiterer Meilenstein, um die angestrebte vollständige Dekarbonisierung der Fernwärmeversorgung bis 2030 zu erreichen“, sagt Dr. Gabriël Clemens, Vorstandsvorsitzender der MVV. Die Großwärmepumpe besteht aus zwei Einzelmodulen zu je 82,5 MW. Mithilfe des natürlichen Kältemittels Isobutan erzeugen sie Fernwärme mit Temperaturen bis zu 130 °C.
Der Baubeginn ist für Mitte 2026 geplant, die Inbetriebnahme für den Winter 2028 vorgesehen. Darüber hinaus plant MVV den Bau eines wasserstofffähigen Fernwärmenachheizers, der das Fernwärmewasser während der Heizperiode auf die erforderlichen Temperaturen bringen soll. Die Betriebsführung beider Anlagen wird – wie schon bei der ersten Flusswärmepumpe - vom GKM übernommen. Die Bauarbeiten für beide Projekte sollen im kommenden Jahr beginnen.
„Dank der Energie aus der thermischen Abfallbehandlung, dem Biomasseheizkraftwerk und der ersten Flusswärmepumpe können wir heute bereits fast 50 Prozent des Fernwärmebedarfs aus grünen Quellen bereitstellen“, erläutert Dr. Hansjörg Roll, Technikvorstand der MVV.
Partner und Technologie für Effizienz und Nachhaltigkeit
STRABAG bringt seine umfassende Design- und Build-Kompetenz in das Projekt ein. Die innovative Technologie basiert auf der HEAT PUMP ALLIANCE®, einer strategischen Partnerschaft zwischen STRABAG und Atlas Copco Energas für Industrie- und Hochleistungswärmepumpen. Herzstück der Anlage sind bewährte Turbokompressoren von Atlas Copco, die weltweit in über 7.000 Anwendungen eingesetzt werden.
„Der Auftrag in Mannheim stärkt unsere Rolle als Partnerin für zukunftsfähige und klimaneutrale Wasser- und Energieinfrastruktur. Die Kombination aus technischem Know-how und nachhaltiger Innovation macht STRABAG zum verlässlichen Partner für die Energiewende“, sagt Stefan Kratochwill, CEO der STRABAG SE.
MVV nutzt die vorhandene Infrastruktur des GKM, um die Transformation hin zu klimafreundlicher Energieversorgung effizient umzusetzen. Das Unternehmen plant eine weitere Flusswärmepumpe und die Nutzung regionaler Geothermiepotenziale, um die vollständige Dekarbonisierung der Fernwärme bis 2030 zu erreichen.
Mit über 6.600 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von rund 7,2 Milliarden Euro ist MVV eines der führenden Energieunternehmen in Deutschland.
Quelle: IWR Online
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