Nordex: Analysten in Sorge
Münster – Der Windenergieanlagen-Hersteller Nordex hat am Dienstag (05.09.2017) ein umfassendes Kostensenkungsprogramm angekündigt und plant den Abbau von bis zu 500 Stellen. Die Aktie befindet sich auf Talfahrt, die Analysten sorgen sich um die Marktentwicklung.
Die Nordex SE mit Hauptsitz in Rostock und Verwaltung in Hamburg hat die drastischen Maßnahmen mit einer weiterhin rückläufigen Nachfrage und stark veränderten Marktbedingungen insbesondere im Kernmarkt Deutschland begründet. Die Jobs sollen bis zum Jahresende vor allem in Deutschland wegfallen. Analysten reagierten teilweise überrascht.
Nordex-Aktie auf dem niedrigsten Niveau seit über dreieinhalb Jahren
Seit der Bekanntgabe der geplanten Maßnahmen zur Kostenreduktion bei Nordex liegen bislang drei frische Analystenkommentare vor. Am Mittwoch (06.09.2017) meldeten sich die Aktienexperten von der Commerzbank und von Independent Research, am Donnerstag (07.09.2017) folgte das neue Votum von Warburg Research. Die Nordex-Aktie hat sich seit Wochenbeginn bereits um mehr als zehn Prozent verbilligt. Im Handel am heutigen Freitag geht es bislang um 1,6 Prozent auf 9,88 Euro bergab (Stand 11:47 Uhr, Börse Stuttgart), das ist der niedrigste Kurs seit Anfang 2014.
Höhere Sparziele positiv – Erwartungen an weitere Marktentwicklung negativ
Commerzbank-Analyst Sebastian Growe hat die Bewertung "hold" sowie das Kursziel bei 14 Euro bestätigt. Sven Diermeier von Independent Research bekräftigt seine Empfehlung, die Nordex-Aktie zu "verkaufen". Das Kursziel hat Diermeier von 11,80 auf 10,40 Euro gesenkt. Beide Analysten bewerten die angehobenen Sparziele von Nordex grundsätzlich positiv. Allerdings werten sie die Maßnahmen als Zeichen dafür, dass die weitere Marktentwicklung schwächer sei als gedacht.
Warburg Research sieht Verunsicherung durch Windenergie-Ausschreibungen
Deutlich angepasst hat Analyst Arash Roshan Zamir vom Analysehaus Warburg Research sein Votum. Er stuft die Bewertung der Nordex-Aktie von "buy" auf "hold" herab. Das Kursziel kürzte der Experte von Warburg Research von 18 auf 11 Euro. Er verwies auf die zunehmende Verunsicherung in Deutschland durch die Umstellung auf das Ausschreibungsverfahren im Windenergiesektor.
Quelle: IWR Online
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