Öko-Institut: Sechs Millionen Elektrofahrzeuge bis 2030 möglich
Freiburg - Elektrofahrzeuge leisten einen Beitrag zum Klimaschutz, wenn die benötigte Energie aus zusätzlichen erneuerbaren Energiequellen bezogen wird. Nach einer Untersuchung des Öko-Instituts könnten danach im Jahr 2030 auf Deutschlands Straßen bis zu sechs Millionen Elektrofahrzeuge unterwegs sein. Gegenstand der Studie war die Analyse des Marktpotenzials von elektrisch betriebenen Fahrzeugen sowie ihre Auswirkungen auf den Strombedarf und den Klimaschutz. Das Öko-Institut kommt zum Ergebnis, dass zwei Drittel aller anfallenden Strecken mit einem elektrisch betriebenen Fahrzeug zurückgelegt werden können. Während lange Fahrten mit einem rein batterieelektrischen Fahrzeug (Reichweite von maximal 160 Kilometern) noch schwierig sind, bewältigen so genannte Plug-In-Hybridfahrzeuge durch die Kombination aus Elektro- und konventionellem Antrieb längere Strecken wie Urlaubsfahrten problemlos, so das Öko-Institut.
„Elektrofahrzeuge können im Jahr 2030 einen Marktanteil von rund 14 Prozent aller Fahrzeuge erreichen“, setzt Florian Hacker, Wissenschaftler am Öko-Institut die Zahlen in Relation, „bei den neu zugelassenen Fahrzeugen kann der Anteil sogar rund 30 Prozent betragen. Den Großteil machen dabei nach unseren Berechnungen die Plug-In-Hybriden aus.“ Die Klimabilanz von Elektrofahrzeugen ist aber nur dann ausgewogen, so die Untersuchungen des Öko-Instituts, wenn zusätzliche Kapazitäten erneuerbarer Energien in den Strommarkt gebracht werden. Der zusätzliche Bedarf wird mit elf Terrawattstunden angegeben. Im Jahr 2030 können Elektrofahrzeuge rund 5,2 Millionen Tonnen CO2 – verglichen mit einem Szenario ohne Elektrofahrzeuge – vermeiden.
Das Projekt „OPTUM – Optimierung der Umweltentlastungspotenziale von Elektrofahrzeugen“ wurde vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit gefördert. Das BMU unterstützt die Kopplung der Elektromobilität an Strom aus erneuerbaren Quellen. „Eine bloße Verlagerung des CO2-Ausstoßes vom Auspuff zum Kraftwerk ist Augenwischerei. Elektrofahrzeuge müssen regenerativ erzeugten Strom nutzen, der als zusätzliche Kapazität in den Strommarkt gebracht wird. Entscheidend für den Fortschritt hin zu einer Mobilität, die ohne Verbrauch fossiler Ressourcen auskommt, ist die Energieerzeugung aus erneuerbaren Energien“, so Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen.
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