08.05.2014, 12:38 Uhr

Ökostrom rund um die Uhr: US-Firma will Fallwind-Kraftwerk bis 2018 realisieren

Annapolis, USA – Die Idee eines Fallwind-Kraftwerkes, mit dem rund um die Uhr regenerativer Strom erzeugt werden kann, ist nicht neu. Aber die Umsetzung eines derartigen Projektes ist bislang ausgeblieben. Nun startet eine US-Firma aus Maryland einen neuen Versuch.

Bis zum Jahr 2018 will die Solar Wind Energy Ltd. gemeinsam mit National Standard Finance LLC. ein solches Kraftwerk in San Luis im US-Staat Arizona errichten. 600 Hektar Land wurden für dieses Projekt bereits gekauft. Die beiden Partner haben ein Joint Venture für das Projekt gegründet.

Fallwindkraftwerke ähneln Aufwindkraftwerken

Die Funktionsweise eines Fallwind-Kraftwerks ähnelt der eine Aufwind-Kraftwerks: In einem hohen, breiten Turm wird oben Wasser versprüht. Durch die Tatsache, dass heiße Luft durch steigende Dichte beim Abkühlen schwerer wird, sinkt diese mit rund 80 km/h nach unten und treibt am Boden installierte Turbinen an. Das Prinzip ist also ähnlich dem der Aufwindkraftwerke, bei denen von der Sonne erhitzte Luft am Boden nach oben strömt und dort die Turbinen antreibt.

Stromproduktion auch in der Nacht

Die fast 40 Jahre alte Idee wurde noch nie im größeren Maßstab umgesetzt. Der Turm soll nach Angaben des Unternehmens pro Stunde im Jahresdurchschnitt 435.000 Kilowattstunden Strom erzeugen können. Laut Solar Wind Energy sollen die Kosten pro Kilowattstunde etwa zwei Drittel unter denen einer herkömmlichen Solarenergie-Anlage liegen. Ein entscheidender Vorteil dieses Fallwind-Kraftwerks ist, dass es auch ohne Sonneneinstrahlung, also rund um die Uhr Strom produzieren kann. Probleme bereitet jedoch möglicherweise die Effizienz: Experten befürchten, dass für das Pumpen des Wassers bis zu 50 Prozent der erzeugten Energie benötigt werden könnten.

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