30.05.2014, 14:56 Uhr

Ölpest im Münsterland: Leck im Rohr ist gefunden

Münster – Mehrere Wochen sind vergangen, seitdem ein Bauer bei Gronau Epe im westlichen Münsterland Mitte April auf seiner Weide eine Öllache entdeckt hat. In dem Gebiet wird ein Teil der nationalen Ölreserve in unterirdischen Salzkavernen untergbracht. Weiter Ölaustritte wurden seither gemeldet, Kühe, die von dem Öl-Wasser-Gemisch getrunken haben, mussten eingeschläfert werden und eine ganze Familie wurde evakuiert. Nun steht nach wochenlangem Rätselraten endlich fest, wo genau das Öl ausgetreten ist.

Wie die Bezirksregierung Arnsberg mitteilt, haben die Drucktests an den Rohrleitungen, die senkrecht zur Salzkaverne S5 führen, die entscheidenen Hinweise geliefert. Demnach ist voraussichtlich in einer Tiefe von 200 bis 311,10 Metern das Zuleitungsrohr undicht. Dort sind aller Wahrscheinlichkeit die mehr als 15.000 Liter Öl ausgetreten.

Leckage in 200 bis 311 Metern Tiefe

Laut Bezirksregierung hat eine Druckprüfung des ersten Abschnitts von 0 bis 199,70 Metern die hydraulische Dichtigkeit dieses Abschnitts ergeben. Das gleiche Ergebnis wird für den Abschnitt von 311,10 bis 1071,50 Metern gemdelt. Ein Test des Abschnitts von 200 bis 311,1 Metern bei 30 bar hat jedoch eine Abflachung des Druckanstiegs ergeben, so die Bezirksregierung. Der Abschnitt von 200 bis 311,10 Metern sei demnach hydraulisch undicht. Dort befindet sich also die Leckagestelle. Damit kann der der Gau ausgeschlossen werden. Denn wenn tatsächlich die Salzkavernen selbst das Problem gewesen wären, wäre die Diskussion um die Sicherheit dieser Lagerungsform für Öl voll entbrannt. So bleibt der bittere Nachgeschmack, dass nicht nur der Abbau und die Verbrennung sondern auch der Transport und die Lagerung von Öl mit erheblichen Umweltschäden verbunden sein kann.

Video: Hinweis auf Schaden an Muffenverbindung

Bereits am 26. Mai hatte die Bezirkregierung Arnsberg bei einem Ortstermin darüber informiert, dass eine Kamerabefahrung dieser Rohre Hinweise auf eine mögliche Schadensstelle an einer Muffenverbindung zwischen einzelnen Teilen der Verrohrung in 217 Metern Tiefe geliefert hatte. Die Bilder zeigen auch, dass Rohöl wegen des geringeren Innendrucks von außen durch eine Undichtigkeit in das Rohr zurückfließt. Weitere Maßnahmen sollen kommende Woche nach Auswertung der Ergebnisse der Drucktests beschlossen werden. Wie der WDR berichtet, sickert derzeit kein frisches Öl aus den Kavernen. Lediglich das bereits ausgelaufene Öl kommt sukzessive an die Oberfläche. Die endgültige Beseitigung der Schäden im verseuchten Boden werde aller Voraussicht nach Monate andauern.

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