24.03.2011, 17:24 Uhr

Offshore-Branche fordert Aktionsprogramm für Offshore-Windenergie

Berlin/Varel - Vor dem Hintergrund des von der Bundesregierung angekündigten schnelleren Ausbaus der regenerativen Energienutzung hat die Stiftung Offshore-Windenergie zusammen mit weiteren Vertretern der Branche einen Maßnahmenkatalog zusammengestellt. Dieser enthält Forderungen für eine Beschleunigung der von Offshore-Windenergieprojekten.

Aus Sicht der Stiftung sind die im internationalen Vergleich geringere Rentabilität deutscher Offshore-Projekte und der intensive Wettbewerb um Kapital wesentliche Hemmnisse für die beschleunigte Realisierung weiterer Projekte in der deutschen Nord- und Ostsee. Die ermittelte Rendite von deutlich unter zehn Prozent nach Steuern für deutsche OWP entspreche in etwa dem Niveau von Windparks an Land. Da es bislang nur wenige Erfahrungen mit der noch jungen Offshore-Technologie in Deutschland gebe, und die Entfernung zur Küste größer und die Wassertiefen höher als im Ausland seien, erscheine diese im internationalen Vergleich niedrige Rendite für Investoren nur begrenzt attraktiv, so die Stiftung.

Jörg Kuhbier, der Vorstandsvorsitzende der Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE warnt: "Sollte die Realisierung von Offshore-Windparks in Deutschland weiter auf niedrigem Niveau verharren, werden Investoren, Hersteller und Zulieferer der Offshore-Windenergieanlagen aus dem Markt gedrängt oder sie werden Produktionsstätten in Märkte mit entsprechender Nachfrage verlagern, z.B. nach Großbritannien, denn dort stimmt die Nachfrage."

Die Stiftung fordert deshalb ein Impulsprogramm für die Offshore-Windenergie, das der deutschen maritimen Wirtschaft, dem Maschinen- und Anlagenbau und den Investoren hilft, die Ausbauziele der Bundesregierung zu erreichen. "Neben den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen dürfen aber auch die operativen Rahmenbedingungen nicht unterschätzt werden", so Jörg Kuhbier weiter. "Neue technisch und ökologisch induzierte Genehmigungsauflagen können Projekte zeitlich und wirtschaftlich stark belasten und sogar deren Umsetzung gefährden." Hier gelte es, dass alle Beteiligten die unterschiedlichen Belange mit Augenmaß berücksichtigen.


© IWR, 2011