06.10.2016, 08:07 Uhr

Photovoltaik-Zubau in Deutschland schwächelt auch im August

Münster – Der Photovoltaik-Markt in Deutschland bleibt weiterhin weit hinter den von der Bundesregierung gesetzten Zielen zurück. Die für August 2016 gemeldeten Zahlen für den Solarzubau sind zwar etwas höher ausgefallen als im Juli, reichen aber bei weitem nicht aus, um den im EEG festgelegten Ausbaukorridor zu erreichen.

Nach den aktuellen Photovoltaik(PV)-Meldezahlen der Bundesnetzagentur beträgt die Summe der gemeldeten, installierten PV-Leistung im August 88,2 Megawatt (MW). Das sind immerhin etwa acht Prozent mehr als im Juli 2016, aber deutlich weniger als im Vorjahr 2015.

Freiflächenanlagen haben im Vorjahr für hohe Zubau-Werte gesorgt

Im Monat August entfallen von den insgesamt 88,2 MW rund 6,4 MW auf PV-Freiflächenanlagen, die weiteren 81,7 MW entfallen auf kleinere Anlagen, wie zum Beispiel Aufdach-Anlagen auf Privatgebäuden. Im August 2015 lag diese Meldezahl bei insgesamt 315,1 MW und damit fast um den Faktor vier höher. Im vergangenen August sind vor allem viele Freiflächen-Anlagen neu gemeldet worden (248,4 MW), während die Leistung der gemeldeten Kleinanlagen sogar noch geringer war (66,7 MW).

PV-Meldezahlen der Bundesnetzagentur untauglich für Marktbeschreibung

Die von der Bundesnetzagentur gemeldeten und veröffentlichten PV-Zubauzahlen sind für eine Beschreibung des PV-Marktes in Deutschland untauglich. So müssen die im August an die Bundesnetzagentur gemeldeten neuen PV-Anlagen nicht zwangsläufig auch im August 2016 ans Netz bzw. in Betrieb gegangen sein. Von den insgesamt 81,7 MW, die auf gemeldete Kleinanlagen entfallen, wurden nur rund 62 MW tatsächlich auch im August in Betrieb genommen. Bei den restlichen gemeldeten Anlagen handelt es sich um Nachmeldungen von Betreibern, die tatsächliche Inbetriebnahme der PV-Anlage erfolgte teilweise schon vor Jahren. Neu in Betrieb gegangen sind im laufenden Jahr 2016 von Januar bis einschließlich August nach den aktuellen Zahlen lediglich etwa 606 MW PV-Leistung. Das bedeutet einen erneuten Markteinbruch um mehr als 40 Prozent (Jan. – Aug. 2015: etwa 1.090 MW).

Ziel für Photovoltaik-Zubau wird drastisch verfehlt

Nach dem Erneuerbare Energien-Gesetz (EEG) sollte der PV-Ausbau pro Jahr eigentlich bei 2.400 bis 2.600 MW liegen. Dieser Korridor wurde bereits 2015 mit rund 1.400 MW deutlich verfehlt. Die bisherige drastische Unterschreitung zieht jedoch keinerlei Anpassungen nach sich, die den Markt in die Richtung des Korridors bewegen würden.

Quelle: IWR Online

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