05.10.2016, 16:02 Uhr

Preisverfall: centrotherm photovoltaics kassiert Prognose

Blaubeuren – Die centrotherm photovoltaics AG aus Blaubeuren hat die Jahresprognose für 2016 wieder einkassiert. Als Grund wird der Preisverfall bei Solarzellen genannt.

Der Vorstand der centrotherm photovoltaics AG ist zu dem Ergebnis gekommen, dass die bisherige Prognose für das Geschäftsjahr 2016 aus heutiger Sicht nicht aufrechterhalten werden kann. Eigentlich hatte das Unternehmen ein Umsatzziel von 120 bis 150 Mio. Euro sowie mindestens ein ausgeglichenes Konzernergebnis anvisiert.

centrotherm-Kunden verschieben Investitionen wegen Preisverfall

Die Mitteilung von centrotherm wirkt sich auch auf den Aktienkurs aus. Das Wertpapier des Maschinenbauers für die Solarindustrie gibt im Handel am Mittwoch bislang um 1,5 Porzent auf 1,86 Euro nach (Stand Mi., 14:36 Uhr, Börse Stuttgart). Centrotherm teilt mit, dass die Kunden vor dem Hintergrund des starken Preisverfalls bei Solarzellen ihre Investitionen in den Bereichen Solarzelle und Silizium verschieben würden.

Auch Solarworld betroffen: Massives Dumping auf dem Solarmarkt

Hintergrund dürfte die Marktentwicklung in China sein. Der Photovoltaik-Ausbau im Land der Mitte wurde zuletzt stark forciert. Experten gehen davon aus, dass das gesamte Ausbauziel China für das laufende Jahr in Höhe von immerhin 21.000 Megawatt (MW) bereits im ersten Halbjahr erreicht worden ist. Die Überproduktion sucht nun nach neuen Absatzmärkten und die Preise knicken ein. Ein Phänomen, das auch Solarworld zu spüren bekommen hat. Dort sollen rund 500 Zeitarbeitnehmer an den Unternehmens-Standorten in Sachsen und Thüringen entlassen werden. Als Grund nannte Solarworld-Sprecher Milan Nitzschke gegenüber IWR Online „massives Dumping auf dem Solarmarkt“. Chinas Solarausbau für das zweite Halbjahr sei „abrupt ausgebremst worden“. Nun drängen erneut große Mengen chinesischer Überproduktion „zu Preisen weit unter Herstellkosten auf die Märkte“, so Nitzschke.

Quelle: IWR Online

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