RENIXX fällt ab: China Longyuan und Sunedison am Indexende – E.ON und RWE größte DAX-Gewinner
Münster – Der RENIXX World kann am Mittwochvormittag die Gewinne des Vortages nicht halten und sinkt bislang um rund ein Prozent auf 426,22 Punkte. Am Dienstag war der weltweite Leit-Aktienindex für die Branche der erneuerbaren Energien um 1,4 Prozent geklettert. In Deutschland wurden heute die neuen politischen Rahmenbedingungen für den weiteren Ausbau der regenerativen Energien von Seiten der Bundesregierung beschlossen. Die Energiewende-Beschlüsse betreffen aber in erster Linie die EE-Branche in Deutschland.
Der DAX verliert ein halbes Prozent und notiert gegen Mittag bei 10.238 Punkten. Die Kursgewinne der beiden Energieversorger-Aktien von E.ON und RWE sorgen immerhin dafür, dass die Abschläge im DAX nicht noch größer ausfallen. Am Devisenmarkt legt der Eurokurs leicht um 0,1 Prozent auf 1,137 US-Dollar zu. Der Preis für eine Feinunze Gold verteuert sich um 0,5 Prozent auf 1.253 US-Dollar.
SMA-Aktie legt zu
Zu den größten Verlierern im RENIXX zählen die Anteilsscheine von China Longyuan (-5,2 Prozent, 0,693 Euro), Sunedison (-4,0 Prozent, 0,145 Euro) und Solarcity (-2,8 Prozent, 20,25 Euro). Auch die Titel der europäischen Windenergieanlagen-Herstellers Gamesa (-1,6 Prozent, 17,75 Euro), Nordex (-1,5 Prozent, 27,72 Euro) und Vestas (-1,4 Prozent, 62,81 Euro) geben nach. Gamesa hatte am Dienstag über den Auftrag für einen 14 Megawatt großen Windparks in Jordanien berichtet. Größter RENIXX-Gewinner ist das Papier von China Singyes (+2,3 Prozent, 0,309 Euro). Beste deutsche Aktie ist der Anteilsschien des hessischen Wechselrichter-Herstellers SMA Solar (+0,4 Prozent, 50,11 Euro).
E.ON-Hauptversammlung soll Konzern-Spaltung beschließen
Im DAX stehen die beiden Versorger-Titel E.ON (+3,2 Prozent, 9,35 Euro) und RWE (+2,4 Prozent, 13,22 Euro) auf der Gewinnerliste ganz oben. Bei E.ON findet derzeit die Hauptversammlung statt, bei der CEO Johannes Teyssen bei den Aktionären um Zustimmung für die Abspaltung des traditionellen Energiegeschäfts in die neue, eigenständige Gesellschaft Uniper warb. Dafür ist eine Mehrheit von mindestens 75 Prozent des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals erforderlich. Am DAX-Ende ist die Aktie der Deutschen Bank zu finden die um 1,7 Prozent auf 15,01 Euro an Wert verliert. Alle Kursdaten der genannten Einzelaktien stammen, sofern nicht anders angegeben, von der Börse Stuttgart.
Ölpreise klettern kräftig
Aufgrund von Produktionsausfällen erreichen die Ölpreise den höchsten Stand des laufenden Jahres. Ein Fass der US-Sorte WTI verteuert sich um 1,8 Prozent auf etwa 51,10 US-Dollar und der Preis die gleiche Menge der Nordsee-Ölsorte Brent steigt um 1,8 Prozent auf etwa 52,10 US-Dollar. Der Heizöl-Preis legt ebenfalls zu, und zwar um 1,2 Prozent auf 52,2 Eurocent pro Liter (inkl. MwSt., bei Abnahme von 3.000 Litern). An Tankstellen in Deutschland haben sich die Preise am Dienstag kaum verändert. Ein Liter Diesel kostete im Bundes-Durchschnitt 1,101 Euro (+0,2 Prozent) und ein Liter Benzin Super E10 war unverändert für 1,319 Euro zu haben (+0,1 Prozent).
Börsenstrompreise klettern auf rund 3 Cent
Die Börsenstrompreise in Deutschland und Frankreich sind über die Marke von drei Cent je Kilowattstunde 8kWh) gestiegen. Im Day-ahead-Handel für den Liefertermin am morgigen Donnerstag kostet eine Kilowattstunde (kWh) Strom in Deutschland nun 3,07 Eurocent. Im Marktgebiet Frankreich ist der Strompreis für Donnerstag um etwa vier Prozent auf 3,02 Eurocent pro kWh gestiegen. Etwas verbilligt haben sich hingegen die Emissions-Zertifikate. Ein Papier, das zur Emission einer Tonne CO2 in der EU berechtigt, fällt im Preis um ein halbes auf 6,11 Euro.
Stromversorgung: Wind- und Solarstrom decken über 40 Prozent der Spitzenlast
Die Stromerzeugung aus den Photovoltaikanlagen in Deutschland erfolgt heute am Mittag mit einer Leistung von 19.800 Megawatt (MW). Hinzu kommen dann noch Windenergieanlagen mit einer Leistung von insgesamt 5.500 MW (davon offshore: 1.300 MW). Wind und Sonne decken den hohen Strombedarf am Mittag damit zu knapp 43 Prozent. Konventionelle Kraftwerke liefern gleichzeitig Strom mit einer Leistung von etwa 34.000 MW. Die Daten der EEX für konventionelle Kraftwerke beziehen sich dabei nur auf Kraftwerke ab einer Größe von 100 MW.
Quelle: IWR Online
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