RENIXX klettert steil: Sunedison rationalisiert – Nordex kauft Accionas Windsparte – RWE größter DAX-Gewinner
Münster – Der RENIXX World, globaler Aktienindex für erneuerbare Energien, legt zu Beginn der neuen Handelswoche einen Traumstart hin. Für den Branchen-Leitindex geht es am Montagvormittag bislang um 3,2 Prozent auf 454,51 Punkte nach oben.
Auch der DAX (+2,2 Prozent, 9.759 Punkte) klettert kräftig. Fast alle DAX-Werte können dabei zulegen. Auch der Eurokurs steigt leicht (+0,2 Prozent, 1,125 US-Dollar). Der Goldpreis fällt hingegen um 0,4 Prozent auf 1.133 US-Dollar je Feinunze.
Nordex überrascht mit Großdeal
Größter RENIXX-Gewinner ist das Wertpapier des US-Projektierers Sunedison (+16,7 Prozent, 7,74 Euro). Berichten zufolge will das Unternehmen etwa zehn Prozent der Belegschaft entlassen, um Kosten zu sparen. Weitere Gewinner sind GCL-Poly Energy (+7,9 Prozent, 0,177 Euro), Gamesa (+7,9 Prozent, 13,38 Euro) und Nordex (+6,9 Prozent, 26,81 Euro). Der Hamburger Windenergieanlagen-Herstellers Nordex wird den spanischen Konkurrenten Acciona Windpower übernehmen. Dazu werden neue Aktien im Wert von 419 Mio. Euro und Barmittel in Höhe 366 Mio. Euro ausgegeben. Die überraschende Übernahme sei eine „sinnvolle Ergänzung“, erklärte Nordex.
RWE profitiert von politischer Aussage
Im DAX steht die Aktie des Essener Energiekonzerns RWE (+4,4 Prozent, 11 Euro) an der Indexspitze. NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin (SPD) hatte erklärt, dass der Staat einspringen werde, wenn Kosten des Atomausstiegs teurer werden als bislang angenommen. Er ist zudem der Meinung, dass die Herausforderung wahrscheinlich größer sei als 38 Milliarden Euro. Das ist die Summe, welche die Energiekonzerne bislang für den Rückbau der AKWs und die Entsorgung des Atommülls bei den Schulden bislang gebucht haben. Weitere DAX-Gewinner sind vor allem Deutsche Bank (+3,7 Prozent) und Deutsche Börse (+3,4 Prozent). Die Aktie des Düngemittel-Konzerns K+S knickt um 23,5 Prozent auf 23,97 Euro ein. Konkurrent Potash aus Kanada hat das Übernahme-Interesse verloren.
Ölpreise bewegen sich nach oben
Die Rohölpreise nehmen zu Wochenbeginn leicht zu. Das Fass der US-Sorte WTI notiert derzeit bei rund 46,20 US-Dollar (1,1 Prozent). Die Nordseesorte Brent steigt im Preis um 1,3 Prozent auf etwa 48,90 US-Dollar je Barrel. Der Heizölpreis verbilligt sich über das Wochenende, der Liter ist aktuell für rd. 57 Cent (-0,35 Prozent, inkl. MWSt, bei Abnahme von 3.000 Litern) zu haben. An den Tankstellen in Deutschland konnte gestern im Schnitt für 1,13 Euro ein Liter Diesel und für 1,31 Euro ein Liter Super E10 getankt werden.
Strompreise steigen zu Wochenbeginn
Zu Wochenbeginn legen die Preise an der Strombörse EEX im Day-ahead-Handel zur Lieferung am morgigen Dienstag zu. Der Strompreis in Deutschland verteuert sich um 29 Prozent auf 3,72 Cent die kWh. In Frankreich steigt der Preis um etwa fünf Prozent auf 3,97 Cent die Kilowattstunde (kWh). Damit ist Strom in Frankreich rund sieben Prozent teurer als in Deutschland. Der Preis für ein CO2-Zertifikat, das zur Emission einer Tonne CO2 in der EU berechtigt, notiert bei etwa 8,16 Euro, was einer Preissenkung von 0,74 Prozent gegenüber Freitag entspricht.
Wind- und Solarenergie decken über 25 Prozent der Strom-Spitzenlast
Zur verbrauchsstarken Mittagszeit stellen die Photovoltaik- und Windkraftanlagen in Deutschland 27 Prozent der Stromproduktion. Zusammen erzeugen diese beiden erneuerbaren-Energieträger Strom mit einer Leistung von etwa 18.100 Megawatt (MW). Die Windenergie steuert 2.200 MW und die Photovoltaik 15.900 MW bei. Die konventionellen Kraftwerke liefern am Mittag 49.200 MW. Die Daten der EEX beziehen sich dabei nur auf Kraftwerke ab einer Größe von 100 MW.
Quelle: IWR Online
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