04.05.2016, 14:03 Uhr

RENIXX kommt nicht voran: Sunedison, Meyer Burger und Vestas schwach – Siemens auch im Windgeschäft stark

Münster – Der RENIXX World tritt im Handel am Mittwoch bislang auf der Stelle (-0,05 Prozent, 412,67 Punkte). Ob der internationale Branchen-Leitindex für die Regenerative Energiewirtschaft die seit fünf Handelstagen andauernde Verlustserie beenden kann, wird sich wohl erst am Nachmittag zeigen, wenn die US-Börsen eröffnen.

Der DAX orientiert sich bislang deutlich abwärts (-0,7 Prozent, 9.854 Punkte). Aussagen von US-Notenbankern, die ein schnelleres Anheben der Leitzinsen in den USA befürworten, drücken Berichten zufolge die Kurse. Lichtblick ist die Siemens-Aktie nach der Vorlage positiver Quartalszahlen. Am Devisenmarkt stagniert der Eurokurs bei 1,149 US-Dollar. Der Preis für eine Feinunze Gold sinkt um 0,6 Prozent auf 1.279 US-Dollar.

Ormat und Tesla vor Zahlen leicht im Minus

Im RENIXX stehen die Aktien von Sunedison (-4,2 Prozent, 0,208 Euro), Meyer Burger (-1,3 Prozent, 3,49 Euro) und Vestas (-1,1 Prozent, 58,52 Euro) auf der Verliererlist ganz oben. Der Solarmaschinen-Ausrüster Meyer Burger aus der Schweiz hat über die am Dienstag durchgeführte Generalversammlung lediglich berichtet, dass allen Anträgen des Verwaltungsrats zugestimmt worden sei. Berichten zufolge hat aber der Großaktionär Platinum die Beteiligung von über neun auf 4,96 Prozent deutlich reduziert. Die Aktien des Elektroauto-Herstellers Tesla (-0,3 Prozent, 200,80 Euro) sowie des Geoenergie-Spezialisten Ormat (-0,2 Prozent, 37,09 Euro), beide USA, bewegen sich vor der Präsentation der Quartalszahlen am Abend kaum. Größte RENIXX-Gewinner sind mit China Singyes (+6,7 Prozent, 0,32 Euro) und Goldwind (+4,0 Prozent, 1,40 Euro) zwei chinesische Wertpapiere.

DAX: Siemens gefragt nach guten Zahlen

Im DAX können bislang nur die wenigsten Titel Kursgewinne verbuchen. Dazuzählt neben Heidelbergcement (+2,7 Prozent, 79,52 Euro) auch die Siemens-Aktie (+0,7 Prozent, 90,55 Euro). Das Unternehmen hat im zweiten Quartal des Firmen-Geschäftsjahres besser abgeschnitten als Analysten gedacht hatten. Auch im Windenergie-Sektor hat Siemens im Vergleich zum Vorjahr bei Umsatz und Auftragseingang zugelegt und aus einem Verlust einen Gewinn gemacht. Größte Verlierer im DAX sind die Papiere des Gas-Spezialisten Linde (-3,5 Prozent, 126,10 Euro) und des Versorgers RWE (-2,7 Prozent, 11,71 Euro). Alle Kursdaten der genannten Einzelaktien stammen, sofern nicht anders angegeben, von der Börse Stuttgart.

Ölpreise legen zu

Die Ölpreise steigen und gleichen damit die Verluste vom Vortag wieder aus. Aktuelle wird ein Fass Erdöl der US-Sorte WTI für rund 43,80 US-Dollar gehandelt, das sind 0,9 Prozent mehr als am Vortag. Für die etwa 159 Liter Öl der Nordsee-Sorte Brent sind aktuell rund 45,10 US-Dollar zu zahlen (+0,5 Prozent). Heizöl verbilligt sich hingegen spürbar. Ein Liter kostet noch 47,6 Cent und damit um 1,7 Prozent weniger als noch am Vortag (inkl. MwSt., bei Abnahme von 3.000 Litern). Nur leicht haben sich am Dienstag die Kraftstoffpreise an Deutschlands Tankstellen bewegt. Fahrer von Diesel-Autos zahlten im Durchschnitt 1,057 Euro pro Liter Diesel (-0,1 Prozent). Beim Benzin ist der Preis um 0,1 Prozent auf 1,281 Euro je Liter leicht gestiegen.

Günstiger Börsenstrom für den Feiertag

Die Börsenstrompreise haben sich aufgrund der erwarteten geringeren Stromnachfrage am morgigen Feiertag deutlich verringert. Im Day-ahead-Handel für den Liefertermin am morgigen Donnerstag kostet eine Kilowattstunde (kWh) Strom in Deutschland nur noch 1,95 Cent je Kilowattstunde (kWh). Der Preisabfall beträgt damit rund 29 Prozent. Im Markgebiet Frankreich ist der Strom mit 1,96 Cent je kWh minimal teurer (-29 Prozent). Etwas erholt hat sich auch der für CO2-Zertifikate. Dieser war am Dienstag wieder unter die Schwelle von sechs Euro gefallen, kann aber heute wieder um 4,4 Prozent auf 6,17 Euro pro Zertifikat, das zur Emission einer Tonne CO2 berechtigt, zulegen.

Solarstromanlagen liefern fleißig

Die Stromerzeugung aus den Photovoltaikanlagen in Deutschland erreicht heute Mittag voraussichtlich einen Spitzenwert von 23.200 Megawatt (MW). Zudem liefern die Windenergieanlagen zur Spitzenlastzeit Strom mit einer Leistung von 3.000 MW (davon offshore: 200 MW). Zusammen erreichen Solar- und Windenergie somit eine Leistung von 36.200 MW und decken den Strombedarf damit rund knapp 40 Prozent. Konventionelle Kraftwerke erzeugen zur Mittagszeit Strom mit einer Leistung von 40.200 MW. Die Daten der EEX für konventionelle Kraftwerke beziehen sich dabei nur auf Kraftwerke ab einer Größe von 100 MW.

Quelle: IWR Online

© IWR, 2016