Schneller als geplant: Deutsche Bahn kommt beim Dieselausstieg gut voran
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Berlin - Der Ausstieg aus dem Diesel ist für die Deutsche Bahn (DB) ein wichtiger Hebel zur Erreichung des Ziels Klimaneutralität im Jahr 2040. Dabei verfolgt der Konzern einen technologieoffenen Ansatz.
Im Zuge der Transformation auf klimafreundliche Antriebslösungen plant die Deutsche Bahn für den Ausstieg aus dem Diesel bis 2027 Investitionen von mehr als 1 Milliarde Euro. Dabei beschränkt sich die DB nicht auf einen Kraftstoff bzw. eine Antriebstechnik, sondern bleibt technologieoffen und setzt neben alternativen Kraftstoffen auch auf die Batterie- und Wasserstofftechnologie. Beim Biokraftstoff HVO hat die Deutsche Bahn ihr Mengenziel nun zwei Jahre früher erreicht als geplant.
DB setzt 2023 bereits doppelte Menge von Biokraftstoff ein
Ziel der Deutschen Bahn ist es, bis zum Jahr 2040 den Status der Klimaneutralität zu erreichen. Dieses Ziel umfasst sämtliche Bereiche der Bahn in Deutschland sowie die globale Logistiktochter DB Schenker.
Der Abschied vom fossilen Diesel vollzieht sich bei der Deutschen Bahn (DB) dabei schneller als geplant. Mit 17 Millionen Litern des Biokraftstoffs HVO setzt die DB 2023 bereits die doppelte Menge an Biokraftstoff in ihren Dieselloks ein wie ursprünglich einkalkuliert. Damit erreicht der Konzern sein selbstgestecktes Mengenziel für 2025 bereits zwei Jahre früher.
Der HVO Biokraftstoff wird aus biologischen Rest- und Abfallstoffen hergestellt und verursacht bilanziell 90 Prozent weniger CO2-Emissionen als Diesel. Zudem werden für Herstellung keine zusätzlichen Anbauflächen genutzt, die in Konkurrenz mit der Nahrungs- und Futtermittelproduktion stehen, so die DB über die Vorteile des eingesetzten Kraftstoffs.
Grund für den schnelleren Diesel-Ausstieg ist nach DB-Angaben vor allem die erfolgreich voranschreitende Umstellung von Dieseltankstellen auf HVO. Zudem haben die positiven Erfahrungen im Betrieb das Vertrauen in den Kraftstoff HVO gestärkt. Rund 1.000 Fahrzeuge hat die DB bereits 2022 für die Betankung des klimafreundlichen Biokraftstoffs HVO zugelassen, die Güterverkehrstochter DB Cargo hat mit 800 Fahrzeugen bereits die gesamte Flotte für den Biokraftstoff freigegeben. In den kommenden fünf Jahren sollen auch die restlichen 2.000 Dieselfahrzeuge der DB-Bestandsflotte folgen. Mit den ersten Maßnahmen zum Dieselausstieg spart die DB nach eigenen Angaben bis 2025 mindestens 50.000 Tonnen CO2 ein.
„Insgesamt investieren wir bis 2027 rund 1,5 Milliarden Euro in den Ausbau neuer Antriebe und Kraftstoffe und kommen so der klimaneutralen Bahn Schritt für Schritt näher“, kommentiert der DB-Vorstandsvorsitzende Dr. Richard Lutz die Entwicklung.
Erste Erfolge bei Wasserstoff und Batterie
Während die DB bei Diesel-Bestandsfahrzeugen vor allem auf alternative Kraftstoffe wie den Biokraftstoff HVO umstellt, setzt die DB bei Neufahrzeugen auf neue Antriebsformen, wie etwa Wasserstoff und die Batterietechnologie. Diese Maßnahmen ergänzen in ihrer Wirkung die klassische Elektrifizierung über Oberleitungen und elektrische Traktion.
Im Projekt H2goesRail entwickelt der Konzern gemeinsam mit Siemens eine mobile Wasserstofftankstelle sowie den Wasserstoffzug Mireo Plus H. Im Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) betreibt der Konzern seit Dezember 2022 die weltweit größte Wasserstoffflotte und übernimmt in seinem Werk in Frankfurt-Griesheim die Wartung und Instandhaltung der Züge.
Im vergangenen Jahr konnte zudem der erste Batteriezug von Alstom erfolgreich im Fahrgastbetrieb getestet und Erfahrungen im Betrieb und in der Instandhaltung gesammelt werden. Auch die Entwicklung einer neuen innovativen Energie-Infrastruktur ist ein wichtiger Beitrag für den Ausstieg aus dem Diesel. Beim Einsatz von Batteriezügen ist statt einer durchgängigen Elektrifizierung jedes Gleiskilometers mit der neuen Technologie nur noch die Elektrifizierung kurzer Streckenabschnitte oder einzelner Bahnhöfe notwendig. In Schleswig-Holstein soll diese Zukunftstechnologie ab Ende 2023 erstmalig zum Einsatz kommen. Das Projekt hat für die DB eine bundesweite Vorbildfunktion.
Quelle: IWR Online
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