09.07.2020, 17:25 Uhr

Siemens Aktionäre stimmen für Abspaltung von Siemens Energy


© Siemens AG

München, Münster - In den vergangenen Monaten hat der Industriekonzern Siemens die Abspaltung des Energiegeschäftes in eine eigene börsennotierte Gesellschaft vorbereitet. Dem Vorhaben haben die Aktionäre des Konzerns jetzt in einer außerordentlichen, virtuellen Hauptversammlung mit großer Mehrheit zugestimmt.

Siemens hat von seinen Anteilseignern grünes Licht für die Abspaltung des Energiegeschäftes in eine eigene, börsennotierte Gesellschaft erhalten. Ab dem 28. September 2020 soll die neue Siemens Energy AG an der Frankfurter Börse gelistet werden.

Energiegeschäft lässt sich nach Ausgliederung besser entwickeln

Der Siemens-Konzern baut seine Energiesparte um und bündelt die konventionelle und regenerative Energiezeugung zukünftig unter einem Dach in der Siemens Energy AG. So können Kraftwerke und Energielösungen je nach Nachfrage und Transformationsgeschwindigkeit des Energiesektors aus einer Hand angeboten werden. Das Konzept ähnelt damit der Neuaufstellung beim Energiekonzern RWE. Siemens begründet die neue Ausrichtung damit, dass das Energiegeschäft alleine besser entwickelt werden könne. Zudem wird es aus Sicht von Siemens leichter, an Geld für Investitionen zu kommen, was im Konzernverbund schwieriger sei. Siemens rechnet nach Auflösung des jetzigen Gesellschaftsvertrags mit jährlichen Einsparungen in Höhe von bis zu 100 Millionen Euro und erwartet eine engere Zusammenarbeit zwischen Siemens und Siemens Gamesa.

Aktionäre billigen Abspaltung des Energiegeschäftes mit großer Mehrheit

Heute (09.07.2020) hat Siemens von seinen Aktionären grünes Licht für die vorbereitete Abspaltung des Energiegeschäfts erhalten. Auf der außerordentlichen Hauptversammlung, die aufgrund der Corona Pandemie virtuell stattgefunden hat, stimmten die Aktionäre mit einer großen Mehrheit von etwa 99 Prozent für die Pläne des Technologienkonzerns.

Ab dem 28. September soll die Siemens Energy AG mit rd. 91.000 Mitarbeitern, einem Umsatz von 29 Mrd. Euro und einem Auftragsbestand von 80 Mrd. Euro an der Frankfurter Börse gelistet werden. Die Siemens-Aktionäre erhalten für je zwei Aktien eine Siemens-Energy-Aktie. Siemens wird an der neuen Gesellschaft zunächst einen Anteil von 35,1 Prozent halten. Innerhalb eines Zeitraums von 12 bis 18 Monaten soll dieser Anteil allerdings deutlich verringert werden.

Zwei börsennotierte Unternehmen: Neue Siemens Energy und Windenergie-Unternehmen Siemens Gamesa Renewable Energy

In einem ersten vorbereitenden Schritt der Abspaltung hat die Siemens AG im Februar 2020 die von der spanischen Iberdrola gehaltenen Siemens-Gamesa Aktien übernommen und den Anteil auf rd. 67 Prozent erweitert. Dieser Anteil geht im Zuge der Abspaltung an die neue Siemens Energy AG über, die in der Siemens Gamesa Hauptversammlung dann über eine Zweidrittel-Mehrheit verfügt. Nach dem Börsengang der neuen Siemens Energy im Herbst 2020 wird die Siemens Gamesa Renewable Energy weiterhin börsennotiert bleiben.

Quelle: IWR Online

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