21.04.2016, 10:47 Uhr

Siemens zeichnet Energiedeal mit Indonesien

Berlin – Zu Beginn dieser Woche begrüßte Bundeskanzlerin Angela Merkel den indonesischen Präsidenten Joko Widodo und sprach mit ihm über bilaterale und wirtschaftliche Themen. Im Umfeld dieses Staatsbesuchs nutzte auch Siemens die Gelegenheit zum Abschluss von Abkommen im Energiesektor. Es geht dabei auch um dezentrale Stromerzeugungsanlagen in Indonesien.

Siemens hat zwei Absichtserklärungen (Memorandum of Understanding, kurz MoU) mit dem staatlichen Energieversorger Perusahaan Listrik Negara (PLN) getroffen. Beide Parteien vereinbarten die Zusammenarbeit bei der Entwicklung dezentraler Stromerzeugungsanlagen mit einer Leistung von 500 Megawatt (MW) sowie beim Ausbau des indonesischen Stromübertragungs- und -verteilungsnetzes.

Indonesien will bis 2019 neue Stromerzeugungs-Kapazitäten von 35.000 MW

Indonesien sei ein aufstrebendes Land mit großem Potential, erklärte Siemens. Die Wirtschaft des Landes wachse mit einer Rate zwischen fünf und sieben Prozent pro Jahr. Vor diesem Hintergrund habe die indonesische Regierung ein umfassendes Infrastruktur-Programm entwickelt. Bis zum Jahr 2019 soll demnach die Stromerzeugung im Land um 35.000 Megawatt (MW) ausgebaut werden. Darüber hinaus sehe das Programm auch die Erweiterung des Übertragungs- und Verteilungsnetzes vor, um die Stromversorgung in den Ballungsgebieten des südostasiatischen Inselstaates mit rund 250 Millionen Einwohnern sicherzustellen. Gleichzeitig soll der Zugang zu elektrischer Energie für bisher unterversorgte ländliche Regionen verbessert werden.

Siemens bereits seit über 150 Jahre in Indonesien aktiv

„Siemens steht bereit, um Indonesien bei seinem ehrgeizigen Infrastruktur-Programm zu unterstützen. Mit unserem breiten Produktportfolio und unserer umfassenden Erfahrung können wir dabei helfen, ein nachhaltiges, wirtschaftliches und modernes Stromversorgungssystem im Land zu etablieren“, sagte Roland Busch, Mitglied des Vorstands der Siemens AG. „Darüber hinaus können wir mit unserer Expertise im Bereich der Projekt-Finanzierung unterstützen, und wir sind auch bereit, unsere Fertigung im Land auszuweiten.“ Bei den dezentralen Anlagen im Umfang von 500 MW soll es sich allerdings nicht um erneuerbare Energien handeln. Gegenüber IWR Online erklärte Siemens, dass kleinere Gasturbinen vorgesehen sind.

Seit 1855 ist Siemens nach eigenen Angaben aktiv in die Entwicklung der indonesischen Infrastruktur eingebunden. Verschiedene Projekte, beispielsweise das Jawa Power Paiton II Kraftwerk im Osten Javas (Hauptenergieträger: Kohle) oder das Simangkuk-Projekt für das Sumatera-Netz unterstützen die indonesische Energieversorgung. Mit rund 1.500 Mitarbeitern erwirtschaftete Siemens Indonesien im Geschäftsjahr 2015 einen Umsatz von rund 263 Millionen Euro.

Quelle: IWR Online

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