21.07.2011, 14:14 Uhr

Smart Grids: Deutschland hinkt hinterher

Düsseldorf/München - Deutschland kann bei der Einführung von Smart Grids im internationalen Vergleich bisher nur mäßigen Erfolg vorweisen. Dies geht aus dem aktuellen Deloitte-Report "Smart Grid - Markt und Regulierung" hervor. Ein maßgebliches Hindernis beim Aufbau smarter Netze sei das verbraucherseitige Lastmanagement, da bei Erneuerbaren Energien Angebot und Nachfrage nicht mehr wie gewohnt angepasst werden könnten. Problematisch sei zudem die Kapazitätsauslastung von Niederspannungsnetzen und auch die Frage der Datensicherheit. „Die Energiewende bedingt einen hohen Veränderungsbedarf bei der Stromversorgungs-Infrastruktur. Dabei geht es vor allem um das Management der Lastflüsse, aber auch um Dezentralisierung, Investitionsanreize und das regulative Rahmenwerk", erklärt Hans Günter Wolf, Partner und Leiter Energy & Resources bei Deloitte.

Im internationalen Vergleich haben die USA eine Vorreiterrolle hier war nach Deliotte-Angaben der Innovationsdruck aufgrund veralteter Infrastruktur besonders hoch. Aufgrund regulatorischer wie auch organisatorischer Fortschritte sei ein umfassender Smart-Grid-Rollout näher gerückt. In Deutschland existiere hingegen noch kein entsprechender Plan, wenn auch einige rechtliche Voraussetzungen bereits in Kraft seien. Italien ist nach Einschätzung der Autoren ein gutes Stück weiter da die Installation von Smart Metern in den Haushalten dort obligatorisch sei. Auch Schweden hat demnach bereits einen Smart-Meter-Rollout realisiert.

„Der Weg ist klar - die Probleme aber auch. Umso mehr kommt es auf operative Exzellenz, Change Management und adäquate Governance an - samt intensiver Risikoanalyse. Darüber hinaus müssen alle Stakeholder einschließlich der Öffentlichkeit eingebunden und Einführungsszenarien erarbeitet werden. Deutschland könnte bei Smart Grids die Technologieführerschaft übernehmen, wenn die Akteure Tempo und Qualität optimieren", sagt Ludwig Einhellig, Energie & Resources-Experte bei Deloitte.

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