Solar-Boom in den USA: Photovoltaik-Zubau auf Rekordjagd
Washington/Boston, USA — Sonnenenergie ist in den Vereinigten Staaten auf dem Vormarsch: Allein im vergangenen Quartal wurden 832 Megawatt (MW) zugebaut – 15 Prozent mehr als in dem Jahresviertel zuvor. Marktforscher sind sich sicher, dass der Boom anhalten wird.
Seinen Status als Solar-Hotspot hat Deutschland angesichts der regulativen Restriktionen durch die Bundesregierung längst verloren. Auch Europa verliert angesichts der anhaltenden Wirtschaftskrise an Bedeutung. Für die international aufgestellten Hersteller ist das kein Problem, denn sie wenden sich einfach den neuen Perspektivmärkten zu. Neben China, Indien, Australien und Südafrika setzt die Branche große Hoffnungen in die USA, wo der Markt gerade richtig Fahrt aufnimmt.
17 GW bis 2014
Der jetzt gemeldete Zubau von 832 MW im letzten Quartal war der zweithöchste Wert aller Zeiten, heißt es in einem gerade veröffentlichten Report von GTM Research und des Branchenverbands Solar Energy Industries Association. Im zweiten Halbjahr soll sich das Wachstum sogar noch beschleunigen, so dass sich die in 2013 installierte Kapazität auf 4,4 Gigawatt (GW) summiert. Das sind über 30 Prozent mehr als noch im Vorjahr.
Erst Anfang Juli hatten die USA der installierten PV-Kapazität die Marke von zehn GW durchbrochen, wie das Consultingunternehmen Solarbuzz NPD seinerzeit mitteilte. Analyst Christopher Sunsong erklärte, dass die Vereinigten Staaten nun zur Gruppe der reifen Solarmärkte gehöre. Nur in Deutschland (rund 34 GW) sowie in Italien und China seien mehr Solaranlagen installiert. Bis Ende 2014 rechnen die Experten mit einem Zuwachs von 80 Prozent auf 17 GW.
Marktprogramme in den Bundesstaaten stimulieren Solarenergie
Wichtige Ursache für diesen Solarboom ist nach Angaben von Solarbuzz der dramatische Preisverfall für die Systempreise von PV-Anlagen. Von gut sechs US-Dollar pro Watt im Juli 2011 sei der Systempreis für Wohnhäuser auf 4,25 US-Dollar/Watt und für große Versorger-Anlagen auf drei US-Dollar/Watt gefallen.
Sunsong wies darauf hin, dass die Märkte von Förder-Programmen in den einzelnen Bundesstaaten stimuliert worden sind. Dies gilt vor allem für Kalifornien und die Staaten an der Atlantikküste. Zudem haben südliche und südöstliche Staaten in jüngster Vergangenheit aufgeholt. Andere Regionen und Bundesstaaten wie in den Great Plains und an den großen Seen sind hingegen bislang kaum entwickelt und bilden somit nach Ansicht der Experten weiteres Potenzial für die Zukunft.
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© IWR, 2013