11.02.2015, 08:27 Uhr

Solarmarkt Thailand: Zhongli Talesun investiert massiv

München – Der Photovoltaik-Hersteller Zhongli Talesun Solar hat mit dem Bau einer neuen Fabrik zur Herstellung von Solar-Zellen und -Modulen in Thailand begonnen. Die Fertigungsstätte entsteht im Thai-China Industrial Park in Rayong etwa 200 Kilometer von Bangkok entfernt. Doch die Pläne des Unternehmens für Thailand gehen weit darüber hinaus.

Die jährliche Produktionskapazität der neuen Anlagen beträgt anfangs jeweils 500 Megawatt (MW) für PV-Zellen und –Module. Zudem plant Zhongli Talesun Solar, dessen Fertigungskapazitätn ansonsten in China angesiedelt sind, bis 2018 den Bau von Photovoltaikraftwerken mit mehr als einem Gigawatt Leistung.

Über zwei Milliarden Euro für Solarprojekte in Thailand

Der Spatenstich in der Hauptstadt der gleichnamigen Provinz Rayong erfolgte unter anderem im Beisein von Wang Baixing, Chairman der Zhongli Sci-Tech Group, und Chitchai Wannasathit, dem ehemaligen Vizeministerpräsidenten von Thailands. Das Unternehmen baut in Thailand wie zuvor in China eine vollautomatisierte Produktionslinie auf. Ab Oktober 2015 soll mit der Produktfertigung gestartet werden können. Gleichzeitig erfolgen Investitionen in die Projektentwicklung für Solarparks in Thailand: Insgesamt sollen in den nächsten drei Jahren 15 Milliarden Renminbi (RMB, etwa 2,1 Mrd. Euro) in Kraftwerksparks fließen. Ziel ist es, eine Kapazität von mehr als 1.000 MW ans Netz zu bringen.

Thailand als Boom-Markt für nachhaltige Energieerzeugung

„Mut und Erfolg der Zhongli Group bei den Erfahrungen im Kabelbau waren ebenso ein Grund für die Entscheidung, in Thailand eine Fertigung aufzubauen, wie unser eigener Übersee-Erfolgsweg im Bereich der Energieerzeugung“, erläuterte Baixing, der Vorstand von Zhongli Talesun. „Regierung und Banken haben uns ihre Unterstützung signalisiert. Wir sind sehr froh darüber, dass die Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden so hervorragend funktioniert.“ Neben der gelungenen Kooperation sei auch der thailändische Energiemarkt ein gewichtiges Argument. Der Stromverbrauch des Landes steigt nach Angaben des Unternehmens jährlich um vier bis fünf Prozent, die Regierung setze zudem vermehrt auf die Nutzung erneuerbarer Energien und wolle mehr Energieautarkie. Im Jahr 2012 wurden knapp 60 Prozent der Primärenergie importiert.

Glänzende Solar-Perspektiven im Energiemarkt Thailand

In den Jahren von 2012 bis 2030 soll darum die Stromerzeugungskapazität um 55.000 MW steigen. Dabei soll der Anteil der Erneuerbaren soll bis zum Jahr 2021 auf 25 Prozent klettern. Photovoltaik wird demnach nach Biomasse und noch vor der Windkraft Rang zwei der Energiequellen einnehmen. Im Fokus stehen laut Zhongli Talesun Aufdachprogramme, für die es auch ein staatliches Förderprogramm mit mehreren Losen bis zu insgesamt 800 Megawatt gibt. Ein weiteres Förderprogramm unterstütze den Bau kommunaler Anlagen bis zu einer Kapazität von einem Megawatt. „Ein derart attraktiver Markt wird uns dabei helfen, unser Ziel von 1,2 Gigawatt für PV-Projektierung in netzgebundene Kraftwerke für das Jahr 2015 zu erreichen“, so Baixing.

Quelle: IWR Online
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