Strom aus erneuerbaren Energien legt von Januar bis August 2022 um 8,6 Prozent zu
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Münster - In den ersten acht Monaten des Jahres 2022 ist die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien (EE) in Deutschland gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 12,6 Milliarden kWh (8,6 Prozent) gestiegen. Deutlich zugelegt haben die Wind- und Solarstromerzeugung, die Stromerzeugung aus Wasserkraft geht im Zuge der Dürre in den Sommermonaten dagegen zurück.
Die EE-Stromerzeugung in Deutschland hat von Januar bis August 2022 in Deutschland gegenüber dem Vorjahr um 8,6 Prozent auf 158,8 Mrd. kWh zugelegt (Jan-Aug 2021: 146,2 Mrd. kWh). Während in den Wintermonaten vor allem die Windstromproduktion deutlich über den Vorjahreswerten lag, sorgt in den Sommermonaten die hohe Sonneneinstrahlung in Kombination mit dem Zubau für eine hohe Solarstromeinspeisung. Das geht aus der aktuellen IWR-Auswertung der Daten der europäischen Übertragungsnetzbetreiber (ENTSO-E) hervor (Stand: 01.09.2022).
Windenergieanlagen von Januar bis August 2022 mit deutlich mehr Strom und Leistungsrekord
Wichtigste regenerative Energiequelle ist von Januar bis August 2022 in Deutschland die Windenergie. Von den insgesamt 158,8 Mrd. kWh EE-Strom, die in den ersten acht Monaten des Jahres 2022 über alle Energieträger in die Netze eingespeist wurden, entfällt mit 81,3 Mrd. kWh der größte Anteil auf die Windenergie. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist die Windstromerzeugung damit um 12,6 Prozent gestiegen (Jan-Aug 2021: 72,2 Mrd. kWh).
Der Zuwachs entfällt insbesondere auf die Monate Januar und Februar 2022, in denen Deutschland wiederholt von Sturmfeldern überquert wurde. Der Beitrag der Windenergie an Land (Onshore) steigt auf rd. 66,4 Mrd. kWh Strom, das sind 15,3 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres (Jan-Aug 2021: 57,6 Mrd. kWh). Die Offshore-Windenergie kommt in den ersten acht Monaten 2022 auf 14,9 Mrd. kWh Strom, das sind 2,1 Prozent mehr als im Vorjahr (Jan-Aug 2021: 14,6 Mrd. kWh).
Im bisherigen Verlauf des Jahres 2022 wurde im Zuge der windreichen Witterungsphase zudem ein neuer Leistungsrekord für Deutschland aufgestellt: Am 20. Februar 2022 produzierten die deutschen Windkraftanlagen mit einer Leistung von 48.531 MW (On- und Offshore) Strom, soviel wie noch nie.
Solarstromerzeugung klettert um über 20 Prozent - neuer Leistungsrekord im Juli
Die Stromerzeugung aus Solarenergie ist in den ersten acht Monaten des Jahres 2022 in Deutschland gegenüber dem Vorjahreszeitraum ebenfalls deutlich gestiegen. Insgesamt wurden von Januar bis August 44,7 Mrd. kWh Solarstrom ins Netz eingespeist. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht das einem Plus von 21,8 Prozent (Jan-Aug 2021: 36,7 Mrd. kWh).
Zurückzuführen ist der Anstieg der Solartromerzeugung gegenüber dem Vorjahreszeitraum neben dem Anlagenneubau auf die extrem sonnenreiche Witterung. Bereits im Frühjahr (Mrz-Mai 2022) hat die Sonnenscheindauer nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes mit 675 Stunden das langjährige Mittel (1961-1990) von 467 Stunden um 45 Prozent übertroffen. Mit fast 820 Sonnenstunden fällt die Sonnenscheindauer auch in den Sommermonaten (Jun-Aug 2022) um rd. 34 Prozent deutlich höher aus als im langjährigen Vergleichszeitraum (1961-1990: 614 Stunden).
Das sorgt auch für einen neuen Solarstromrekord: Mit einer Leistung von 38.089 MW wurde am 17.07.2022 die bislang höchste Solarstromeinspeisung in das Netz in Deutschland registriert.
Strom aus Wasserkraft und Bioenergie niedriger als im Vorjahreszeitraum
Während das extreme Sommerwetter die Solarstromerzeugung gepuscht hat, führt die damit einhergehende Dürre bei der Wasserkraftnutzung in Deutschland zu deutlichen Ertragsrückgängen. Insgesamt wurden von Januar bis August 8,3 Mrd. kWh Wasserkraftstrom in die Netze eingespeist. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum ist das ein Minus von 22,4 Prozent (Jan-Aug 2021: 10,7 Mrd. kWh). Die Bioenergie fällt in den ersten 8 Monaten des Jahres 2022 mit 24,4 Mrd. kWh Stromeinspeisung um 7,9 Prozent niedriger aus als 2021 (Jan-Aug 2021: 26,5 Mrd. kWh)
Über die Daten der europäischen Netzbetreiber (ENTSO-E)
Die IWR-Auswertung basiert auf der Analyse aller von den nationalen Netzbetreibern zur Verfügung gestellten EU-Länderdaten. Für Deutschland liefern die vier Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) Tennet TSO, 50 Hertz Transmission, Amprion und TransnetBW Daten an den Verband der europäischen Übertragungsnetzbetreiber (ENTSO-E). Die Übertragungsnetzbetreiber messen die Netto-Stromeinspeisung in ihren Stromnetzen. Strommengen, die nicht eingespeist werden und für den Betrieb von Kraftwerken benötigt (Eigenverbrauch) oder selbst genutzt (Eigennutzung) werden, sind in der vorliegenden Statistik nicht abgebildet.
Die Daten zur Brutto-Stromerzeugung in der endgültigen Jahresabrechnung und den amtlichen Statistiken in Deutschland (z.B. BMWK) oder in Europa (Eurostat) können daher von den hier vorliegenden zeitnahen Messungen und Hochrechnungen abweichen.
Quelle: IWR Online
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