03.01.2014, 09:53 Uhr

Strom- und Gaspreise steigen zum Jahreswechsel moderat an

Heidelberg – Die Preise für Strom und Gas steigen zum Jahreswechsel im Vergleich zu den Vorjahren moderat an. Wie das Vergleichsportal Verivox mitteilt, hat rund ein Drittel der Grundversorger für Strom Preiserhöhungen von durchschnittlich drei Prozent angekündigt.

Damit klettern die Strompreise laut Verivox bereits seit vierzehn Jahren in Folge. Ein Musterhaushalt mit einem Stromverbrauch von 4.000 kWh müsse demnach rund 39 Euro mehr pro Jahr bezahlen. Die durchschnittlichen Gaspreise seien im Jahr 2013 nur leicht angestiegen.

Höhere EEG-Umlage und günstigere Beschaffung

Zahlreiche Stromanbieter hätten zwar angekündigt, die Preise zumindest zum Jahreswechsel stabil halten zu wollen. Im Laufe des Jahres 2014 sei jedoch von weiteren Preiserhöhungen im einstelligen Prozentbereich auszugehen. Als Grund für die Preiserhöhungen werde der Anstieg der Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) von 5,277 Cent im Jahr 2013 auf 6,24 Cent im Jahr 2014 angegeben, teilte das Vergleichsportal mit.

Der Strompreis wird zu mehr als 50 Prozent durch Steuern und Abgaben beeinflusst. Nach Berechnungen von Verivox teilen sich etwa 27 Prozent des Strompreises auf in Beschaffung, Vertrieb und Marge. Bei der Beschaffung des Stroms verfolgen die einzelnen Anbieter unterschiedliche Einkaufsstrategien. Gerade die Beschaffungspreise für Strom sind im vergangenen Jahr deutlich gesunken. Laut dem Erzeugerpreisindex des Statistischen Bundesamtes sind die Strompreise für Versorger zwischen Oktober 2012 und Oktober 2013 um rund 14 Prozent gefallen. Auch an der Strombörse sind die Preise in den vergangenen Jahren kräftig gefallen. Es liege dann am einzelnen Stromanbieter, so Verivox, ob diese gesunkenen Einkaufskosten in Form von günstigen Angeboten oder Preissenkungen an die Verbraucher weitergegeben werden, oder ob sie zur Erhöhung des Unternehmensgewinns beitragen sollen.

Gaspreisentwicklung im Jahr 2014

Die durchschnittlichen Gaspreise seien im Jahr 2013 nur leicht angestiegen. Der sog. Verivox-Verbraucherpreisindex Gas weise im Januar 2014 für einen Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 20.000 kWh Gesamtkosten von 1.308 Euro aus. Im Dezember 2012 habe dieser Wert bei 1.303 Euro gelegen. Das entspricht einem Preisanstieg von unter einem Prozent.

Der Stillstand bei den Gaspreisen sei in erster Linie dem weltweiten Überangebot von Erdgas geschuldet, so Verivox. In den USA habe der Boom unkonventioneller Gasförderung („Fracking“) für eine Angebotsschwemme gesorgt, welche die globalen Handelswege von Erdgas verschoben hat. Aufgrund dieser Situation seien auch für das Jahr 2014 keine starken Preisbewegungen im Bereich Gas zu erwarten.

Stromtarife ab 2014: Von „stabil“ bis „Strompreis-Schock“


© IWR, 2014