04.03.2014, 08:23 Uhr

Studie: Druckluft-Speicher besser als Pump-Speicher

Hamburg – Forscher der Hamburger Helmut-Schmidt-Universität haben den Energiespeicherbedarf europäischer Ländern unter die Lupe genommen. Sie wollten herausfinden, wie ein Netz von Energiespeichern aussehen müsste, um die Energiewende in Europa vollständig umsetzen zu können.

Ausgangspunkt ist, dass die Energiewende aus Sicht der Wissenschaftler aufgrund fehlender Speichermöglichkeiten derzeit nicht wirtschaftlich umsetzbar ist. In der Untersuchung wurde nun der Speicherbedarf von sechs Ländern vorausberechnet. Zudem wurden Richtlinien für die Speicher-Konstruktion in umwelttechnisch sensiblen Regionen entwickelt. Ein Fazit der Studie lautet, dass Druckluft-Speicher gerade in diesen Regionen aus ökologischer Sicht den Pump-Speichern vorzuziehen sind.

Sichere Stromversorgung nur mit Energiespeichern

Eine sichere und nachhaltige Stromversorgung könne nur mit flächendeckenden Energiespeichern erreicht werden. Daher wurde im „stoRE“ genannten Projekt untersucht, wie eine Speicher-Infrastruktur geschaffen werden kann, die die Integration von erneuerbaren Energien ins Elektrizitätsnetz in vollem Umfang ermöglicht. Auf Basis einer EU-Direktive (2009/28/EG) sind die Mitgliedsstaaten aufgefordert, neue Speichermöglichkeiten zu erschließen und nationale Aktionspläne für erneuerbare Energie zu erarbeiten.

EU-Kommission diskutiert Vorschläge

Um eine Übereinkunft zwischen Energieversogern, Umweltorganisationen und Gesetzgebern über die Anpassung der europäischen Energie- und Marktstruktur zu erzielen, hat das neunköpfige, aus sieben Ländern stammende Team an konkreten Vorschlägen gearbeitet. Diese sollen nun in den Gremien der EU-Kommission diskutiert werden. Auch die möglichen Umweltauswirkungen der verschiedenen Speichertechnologien wurden im Rahmen der Studie aufgezeigt.

Druckluftspeicher besser als Pumpspeicher in sensiblen Regionen

Ein Ergebnis laurtet, dass in ökologisch sensiblen Regionen unterirdische Druckluftspeicherwerke besser geeignet seien als Pumpspeicherwerke. Dies liege insbesondere am geringeren Platzbedarf. Allerdings sei auch zu berücksichtigen, dass die Druckluftspeicher einen geringeren Wirkungsgrad und höhere Baukosten hätten. Einbezogen wurden bei der Untersuchung auch Umweltorganisationen wie Greenpeace, BUND, WWF und das Directorate-General for the Environment der EU-Kommission. Zusammen mit diesen Organisationen ist ein Leitfaden für die Planung von Pumpspeicherwerken in umwelttechnisch sensiblen Regionen entwickelt worden. Der Leitfaden wird noch in den Gremien der EU beraten und soll als Empfehlung in die europäischen Richtlinien übernommen werden.

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