21.05.2010, 14:28 Uhr

Systaic AG hat ein Problem

Düsseldorf - Das auf die Entwicklung und Planung von Photovoltaik-Projekten spezialisierte Solarunternehmen Systaic hat sich mit ihrem größten Kunden auf einen neuen Zahlungsplan verständigt. Die Außenstände sollen in Teilschritten bis spätestens Dezember 2010 beglichen werden. Im März 2010 hatte die systaic AG mit Projektgesellschaften aus der Gruppe des Kunden einen ersten Zahlungsplan vereinbart, der den Ausgleich der offenen Forderungen von Systaic zwischen April und August 2010 vorsah. Dieses Ziel kann aufgrund der verzögerten Fertigstellung von Photovoltaik-Projekten in Italien nicht eingehalten werden. Wie im Geschäftsbericht 2009 ausgewiesen, hat die systaic AG Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 96,5 Mio. Euro gegen die Projektgesellschaften aus der Gruppe des Kunden.

Zwar habe der Kunde eine Absichtserklärung mit einem renommierten Finanzdienstleister unterzeichnet, die eine Übernahme von insgesamt vier teilweise bereits fertig gestellten Fotovoltaik-Projekten in Italien vorsieht. Die Vereinbarung stehe aber unter üblichen Vorbehalten, insbesondere zu Due Diligence, Finanzierung und Abschluss von finalen Verträgen. Aus den Erlösen dieser Veräußerung an den Finanzdienstleister sollen auch die Forderungen an Systaic durch den Kunden beglichen werden.

Zum 21. Mai 2010 wird die im vergangenen Jahr vereinbarte Übernahme der Solarzellen-Produktion der Solarwatt Cells GmbH, Heilbronn, in den Systaic-Konzern realisiert. Von Systaic übernommene Kundenaufträge sollen gewährleisten, dass die Produktion von Beginn an Cashflow-neutral integriert werden kann. Zudem wurde eine deutliche Reduzierung des Kaufpreises bei gleichzeitiger Reduzierung der übernommenen Vorräte vereinbart.

Die ersten Eckdaten zum 1. Quartal 2010 hat Systaic ebenfalls bekannt gegeben. Auf Basis vorläufiger Berechnungen brachen die Umsätze im ersten Quartal auf rund 5 Mio. Euro (Vorjahreszeitraum: 50,0 Mio. Euro) ein. Das EBIT lag bei rund -8 Mio. Euro (Vorjahreszeitraum: 2,3 Mio. Euro). Daraus ergab sich ein Konzernfehlbetrag von 7,2 Mio. Euro (Vorjahreszeitraum: Überschuss von 0,5 Mio. Euro). Der Aktienkurs ist mittlerweile unter die 1 Euromarke gefallen, im Januar 2010 notierte das Papier noch bei 7 Euro.

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