10.02.2015, 09:55 Uhr

Umweltbank: Windsparte überkompensiert schwächeres Solargeschäft

Nürnberg – Die Umweltbank aus Nürnberg hat sich zum Ziel gesetzt, so viele Umweltprojekte wie nur möglich zu fördern. Der wichtigste Bereich für die Direktbank ist dabei die Finanzierung von Solarenergie-Projekten, doch dieser Sektor hat im vergangenen Jahr spürbar nachgelassen. Dennoch hat die Umweltbank die wichtigen Kennzahlen 2014 überwiegend verbessert.

Das Geschäftsvolumen legte 2014 um 4,2 Prozent auf 2,85 Mrd. Euro zu und auch die Bilanzsumme der Bank erhöhte sich um 3,3 Prozent auf 2,60 Mrd. Euro. Das Volumen der ausschließlich für "grüne" Vorhaben zugesagten Kredite, Wertpapiere und Beteiligungen ist von 2,13 Mrd. Euro auf 2,24 Mrd. Euro angestiegen. Aufgrund der Änderungen im Erneuerbare-Energien-Gesetz haben sich im vergangenen Jahr sich die Finanzierungsschwerpunkte von Solar- zu Windprojekten verschoben, so die Umweltbank.

Die Aktie zeigt kaum eine Reaktion.

Verschiebung von Solar- zu Windenergie-Projekte

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Per 31.12.2014 bildeten die Solarkredite bilden mit 39,0 Prozent zwar nach wie vor den größten Anteil an Umweltkrediten, doch die Bedeutung hat im Vergleich zum Vorjahr, als sie 43,3 Prozent ausmachten, verloren. An zweiter Stelle folgen ökologische Baufinanzierungen mit 31,1 Prozent (Vorjahr: 30,6 Prozent). Die Bedeutung der Kredite für Wind- und Wasserkraftprojekte ist auf 25,2 Prozent gestiegen (Vorjahr: 21,4 Prozent). Auf Biomasseprojekte, ökologische Landwirtschaft und sonstige Vorhaben entfallen unverändert 4,7 Prozent des Volumens.

Zins- und Finanzergebnis zieht deutlich an

Auch die die Kundeneinlagen sind im Jahr 2014 um 5,1 Prozent auf nunmehr 1,81 Mrd. Euro geklettert. Das Zins- und Finanzergebnis stieg um 7,8 Prozent auf 51,1 Mio. Euro (2013: 47,4 Mio. Euro). Der Provisionsüberschuss lag mit 5,7 Mio. Euro ebenfalls über dem Vorjahreswert von 5,1 Mio. Euro. Die Summe aus Personalaufwand (6,1 Mio. Euro, + 7,7 Prozent) und Verwaltungsaufwand (5,7 Mio. Euro, + 0,6 Prozent) sei gegenüber dem Vorjahr unterdurchschnittlich angestiegen. Das Ergebnis vor Steuern legte um 10,0 Prozent auf 44,1 Mio. Euro zu (2013: 40,1 Mio. Euro).

Umweltbank hat Einspruch gegen hohe Steuernachzahlung eingelegt

Aufgrund einer Steuernachzahlung in Höhe von 3,6 Mio. Euro, gegen die die Umweltbank allerdings Einspruch erhoben hat, stieg die Steuerlast 2014 um 37,1 Prozent von 12,1 Mio. Euro auf 16,6 Mio. Euro. Das Nachsteuerergebnis sank aufgrund dieser Nachzahlung geringfügig auf 27,5 Mio. Euro (2013: 28,0 Mio. Euro). Die Eigenkapitalquote der Umweltbank liegt Ende 2014 bei 10,8 Prozent und übertrifft damit bereits jetzt die ab dem 1.1.2019 geltenden Anforderungen von Basel III.

Umweltbank will Führungsmannschaft "deutlich verstärken"

Für das Jahr 2015 hat sich die Umweltbank vorgenommen, zunächst die Führungsmannschaft deutlich zu verstärken. "Nur mit genügend kompetenten Vorständen, Abteilungsleitern und Mitarbeitern können wir die Herausforderungen der Zukunft meistern", erklärt der Vorstandsvorsitzende Horst P. Popp.

Die Aktie der Umweltbank AG zeigt im Handel am Dienstagvormittag kaum eine Reaktion und notiert bei 55 Euro (Kurs Berlin, -0,02 Prozent, Stand 9:37 Uhr).

Quelle: IWR Online
© IWR, 2015