Uniper verkauft Braunkohle-Beteiligung an Tschechen
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Düsseldorf – Der Energieversorger Uniper setzt die Dekarbonisierung des Unternehmens-Portfolios mit hohem Tempo weiter fort. Im nächsten Jahr soll die Beteiligung am ostdeutschen Braunkohlekraftwerk Schkopau verkauft werden.
Der Energieversorger Uniper mit Sitz in Düsseldorf trennt sich von seiner Beteiligung am Braunkohlekraftwerk Schkopau. Mit dem Verkauf dieser Beteiligung wird sich Uniper in Europa vollständig aus der Braunkohleverstromung zurückziehen.
Uniper-Beteiligung an Schkopau geht an tschechisches Tochterunternehmen
Uniper hat mit der Saale Energie GmbH (Saale Energie), einem Tochterunternehmen der tschechischen Energetický a Pr?myslový Holding (EPH), heute (21.02.2010) eine Vereinbarung über die Veräußerung ihrer Beteiligung am Braunkohlekraftwerk Schkopau in Sachsen-Anhalt geschlossen. Uniper ist Betriebsführer des Kraftwerks und hält daran eine Beteiligung von rund 58 Prozent. Die Saale Energie ist an dem Kraftwerk Schkopau bereits heute mit rund 42 Prozent beteiligt und übernimmt die Beteiligung von Uniper mit Wirkung zum Oktober 2021.
Die EPH-Tochter Saale Energie wird neben der Kraftwerksbeteiligung ab Oktober 2021 von Uniper zudem auch die Betriebsführung sowie den operativen Betrieb des Kraftwerkes Schkopau samt der Uniper-Mitarbeiter übernehmen. Der Vollzug der Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt der fusionskontrollrechtlichen Freigabe durch das Bundeskartellamt.
Über das Braunkohlekraftwerk Schkopau
Mit rund 900 Megawatt Nettoleistung ist das Braunkohlekraftwerk Schkopau ein Bestandteil der mitteldeutschen Energieversorgung. Es liefert nicht nur Strom für die öffentliche Versorgung, sondern auch Energie für einen benachbarten Chemiepark und Strom für die Deutsche Bahn. Das Kraftwerk wandelt jährlich bis zu sechs Millionen Tonnen mitteldeutsche Braunkohle aus dem Tagebau Profen in Strom und Prozessdampf um. Im Rahmen des Ausstiegsplans aus der Braunkohle hatte es Streit um das Abschaltdatum für das Braunkohlekraftwerk Schkopau gegeben. Für dieses Braunkohlekraftwerk in Sachsen-Anhalt sieht das Kohleausstiegsgesetz nunmehr eine Laufzeit bis Ende 2034 vor.
Wie Uniper den Transformationsprozess gestalten will
Uniper hat bereits Ende 2020, unmittelbar nach Veröffentlichung des Kohleausstiegsgesetz durch die Bundesregierung, einen Fahrplan für den Ausstieg aus der eigenen Steinkohleverstromung in Deutschland vorgestellt. In Deutschland gehen im Zuge des Kohleausstiegs alte Kohlekraftwerke mit einer Leistung von 2.900 MW in zwei Schritten bis Ende 2025 vom Netz. Im Uniper-Portfolio in Deutschland verbleibt dann nur noch das umstrittene Kohlekraftwerk Datteln IV mit einer Bruttoleistung von 1.100 MW. Die Braunkohleverstromung in Europa will Uniper nun 2021 beenden. Die Zukunft sieht Uniper u.a. in Gaskraftwerken sowie grünem Gas, grünem Wasserstoff bzw. „Power to Gas“ Lösungen.
Quelle: IWR Online
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