27.01.2011, 16:14 Uhr

Wärmepumpen-Absatz geht 2010 zurück

Berlin - Der Bundesverband Wärmepumpe (BWP) e. V. hat seine Branchenstatistik für 2010 veröffentlicht. Demnach wurden im Vergleich zum Vorjahr wurden mit 51.000 Stück 7% weniger Wärmepumpen verkauft. Nach Angaben des Verbandes übertraf die Anzahl der verkauften Wärmepumpen zum Heizen und Kühlen sowie Luft/Wasser- Wärmepumpen, 2010 erstmals die Anzahl der erdgekoppelten Wärmepumpen. So wurden 26.500 Luft-Geräte und 24.500 erdgekoppelte Anlagen abgesetzt. Insgesamt konsolidiere sich der Markt trotz der weiterhin schwierigen Rahmenbedingungen über der 50.000-Stück-Marke. Neben der in 2010 anhaltend schlechten Wirtschaftslage und den niedrigen Öl- und Gaspreisen schlage sich in den aktuellen Marktzahlen auch die unglückliche Förderpolitik der Bundesregierung nieder: „Jetzt zeigt sich, dass das Stop-and-Go im Marktanreizprogramm den Markt nachhaltig verunsichert hat“, kommentiert BWP-Geschäftsführer Karl-Heinz Stawiarski: „Die Verbraucher brauchen Förderbedingungen, auf die sie sich verlassen können.“

Auch die angekündigte Absenkung der Vergütung für Photovoltaikanlagen sei ein Grund, da manche Kunden daher zunächst in Solarstrom investiert und die Heizungssanierung verschoben hätten. Außerdem hätten die niedrigen Gas- und Ölpreise zu einer Marktverzerrung geführt: „Es ist nicht nachvollziehbar, warum ein Kunde, der sich für eine der ökologischsten Heizungslösungen entscheidet, mit deutlich höheren Steuern und Abgaben bestraft wird“, so Stawiarski. Der BWP will sich für eine gerechtere Verteilung der Steuern und Abgaben auf Energieträger im Wärmemarkt stark machen, bei dem die staatliche Belastung sich an ökologischen Gesichtspunkten orientieren soll.

Mit Blick auf den um 9% gestiegenen Absatz der Luft-Geräte im Vergleich zum Vorjahreswert sieht der BWP die Gründe neben dem günstigeren Anschaffungspreis auch in der Genehmigungspraxis der erdgekoppelten Anlagen. Während 2009 noch 30.400 Anlagen verkauft worden seien, sank der Anteil 2010 um 19% auf 24.500 Geräte. „In einigen Bundesländern wird die Bewilligung von Erdwärmeanlagen mit übertriebener Vorsicht betrieben – hier steht die Genehmigungspraxis im Widerspruch zu den erklärten Zielen beim Ausbau der Erneuerbaren Energien und beim Klimaschutz“, so Stawiarski. Auch bei Brauchwasser-Wärmepumpen ist nach BWP-Angaben ein Rückgang zu verzeichnen: Im Vergleich zum Vorjahr wurden demzufolge 2.000 Stück weniger verkauft, so dass der Absatz um 19% auf 8.400 Brauchwasser-Wärmepumpen gesunken sei.

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