30.10.2020, 10:36 Uhr

Wasserstoff: Nel ASA und Statkraft kooperieren bei Elektrolyseur-Großanlage


© Nel ASA

Oslo – Der norwegische Wasserstoff-Spezialist Nel und der Energieversorger Statkraft wollen die Grünstahlproduktion von Celsa Armeringsstål AS (Celsa) im norwegischen Mo Industripark unterstützen. Das Projekt soll schon Ende 2023 umgesetzt sein.

Nel Hydrogen Electrolyser AS ist eine Tochtergesellschaft der im globalen EE-Aktienindex RENIXX World gelisteten Nel ASA. Nel und Statkraft AS haben jetzt eine Absichtserklärung (LoI) über die Lieferung alkalischer Elektrolyseure mit einer Leistung von 40-50 MW abgeschlossen.

Norwegische Stahlproduktion mit grünem Wasserstoff

Statkraft plant gemeinsam mit dem Industriepark Celsa and Mo die Schaffung einer vollständigen Wertschöpfungskette für grünen Wasserstoff zur industriellen Nutzung in einem Hochtemperaturprozess, bei dem das Endprodukt verstärkter Stahl ist. Dieser Prozess führt heute zu jährlichen CO2-Emissionen von ca. 100.000 Tonnen/Jahr. Durch die Einführung von grünem Wasserstoff in den Prozess können die Emissionen potenziell um 60 Prozent reduziert werden, teilte Nel mit. Die Anlage soll bis Ende 2023 in Betrieb genommen werden. Die Parteien haben zudem auch eine Reihe anderer industrieller Möglichkeiten für grünen Wasserstoff im Industriepark identifiziert und beabsichtigen, die Elektrolyseurkapazität in mehreren Schritten bis 2030 weiter zu erhöhen.

Nel: Verbesserung der Elektrolyseurleistung in einem Großprojekt – IPCEI - Projekt

Für den Wasserstoff-Spezialisten und Hersteller von Elektrolyseuren ist das Großprojekt eine große technologische Chance: "Im Rahmen unseres Scale-up-Programms für Elektrolyseure haben wir nicht nur Möglichkeiten zur effizienteren Herstellung unserer alkalischen Elektrolyseure identifiziert, sondern auch eine Reihe von Maßnahmen, die zur Verbesserung der Elektrolyseurleistung auch über den heutigen branchenführenden Standard hinaus umgesetzt werden können“, sagt Jon André Løkke, CEO von Nel. Es gebe keine bessere Möglichkeit, solche Verbesserungen nachzuweisen als die Realisierung eines solchen Großprojektes.

Bjørn Holsen, Leiter des Bereichs New Business bei Statkraft sieht im Wasserstoff einen wichtigen zukünftigen Geschäftszweig für Norwegen und Statkraft selbst. Als Entwicklungsprojekt erfordert das Vorhaben eine Förderung bei der Technologieentwicklung und Kommerzialisierung, um realisiert werden zu können, so Holsen. Das Projekt sei für das so genannte IPCEI-Programm der EU „Important Project of Common European Interest“) gut positioniert.

Weitere Nel-Aufträge aus den USA, Polen und den Niederlanden

Nel hat erst jüngst einige weitere Aufträge bekannt gegeben, u.a. die Bestellung eines 1,25 MW PEM Elektrolyseurs von National Renewable Energy Laboratory (NREL) in den USA. Das Forschungslabor NREL wird auf dem Campus Flatirons installieren, testen und angewandte Forschung zur Anwendung von Wasserstoff für verschiedene Anwendungsfälle im Rahmen der ARIES-Forschungsinitiative ("Advance Research on Integrated Energy Systems") durchführen.

Aus Polen hat Nel über die Tochter Nel Hydrogen Fueling einen Auftrag von ZE PAK SA (Zespó? Elektrowni P?tnów-Adamów-Konin SA) im Wert von 3,2 Mio. Euro über die Lieferung einer Wasserstoff-Tankstelle erhalten ZE PAK SA ist Polens zweitgrößter Braunkohle-Verstromer. Die H2-Station soll 2021 in Betrieb gehen und dient der Betankung von PKWs und Bussen.

Die dänische Everfuel Europe A/S hat bei Nel eine Wasserstoff-Tankstelle zum Betanken emissionsfreier Wasserstoffbusse in den Niederlanden für 1,6 Mio. Euro bestellt. Die Tankstelle soll Ende 2021 in Betrieb gehen. Nel ist an der Everfuel mit einem Anteil von 19,9 Prozent beteiligt.

Quelle: IWR Online

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