29.08.2019, 11:59 Uhr

Weltec-Verfahren entschärft Gülleproblematik


© Weltec Biopower

Vechta - Deutschland steht im Nitrat-Streit mit der EU unter Druck. Als Grund für die Belastung des Grundwassers durch zu hohe Nitratmengen gilt insbesondere eine übermäßige Düngung mit Gülle. Weltec Biopower bietet eine technische Lösung an, die zu einer Entschärfung des Problems beitragen kann.

Deutschland droht wegen zu hoher Nitrateinträge in das Grundwasser eine millionenschwere Klage am Europäischen Gerichtshof. Ein Gespräch mit den verantwortlichen Ministerinnen Julia Klöckner und Svenja Schulze hat gezeigt, dass die Vorschläge der Bundesregierung aus EU-Sicht nicht ausreichen und weitere Maßnahmen notwendig sind. Eine technische Lösung zur effektiven Güllereduktion hat der Biogasanlagenbauer Weltec Biopower im Programm.

Deutschland muss bei Gülleproblematik weiter nachbessern

Am gestrigen Mittwoch (28. 08.2019) haben Agrarministerin Julia Klöckner und Umweltministerin Svenja Schulze dem EU-Umweltkommissar Karmenu Vella in Brüssel ihr Konzept zur Verschärfung der Düngeverordnung vorgestellt. Im Ergebnis hat sich gezeigt, dass die bisherigen Vorschläge der Bundesregierung von der EU als nicht ausreichend eingestuft werden und weitere Maßnahmen sowie ein detaillierterer Plan notwendig sind. Konkrete Maßnahmen können nach Angaben von Klöckner neben Sperrzeiten, in denen gar nicht gedüngt werden darf, auch andere Lagerkapazitäten wie zusätzliche oder größere Güllelager, Anpassungen der Tierbestände oder andere Aufbereitungswege von Gülle sein.

Aufbereitungstechnik von Weltec reduziert Gülle-Volumen und verbessert Dünge-Eigenschaften

Für die zusätzliche Aufbereitung der Gülle kommen als Alternative zum Bau von Güllelagern technische Verfahren in Frage, wie sie z.B. der Biogasanlagenhersteller Welctec Biopower aus Vechta mit seinem Kumac Aufbereitungssystem seit 2007 anbietet. Mit Hilfe des Systems ist es nach Angaben des Unternehmens möglich, das Gülle- und Gärrestvolumen um mindestens die Hälfte zu reduzieren. In einem vollautomatischen Prozess werden ca. 55 Prozent vorfluterfähiges Klarwasser, 20 Prozent Düngerkonzentrat und 25 Prozent hochwertiger Feststoff gewonnen.

Neben geringerer Lagerungs- und Ausbringungskosten für den Landwirt kann das System auch Kunstdünger ersetzen, da der Feststoff leicht zu transportierender Dünger ist, der in Ackerbauregionen eingesetzt werden kann. Dadurch kann Kunstdünger eingespart werden, der bei seiner Herstellung viele Ressourcen verbraucht und CO2 freisetzt. Der Feststoff hat nach Angaben von Weltec Biopower zudem den Vorteil, dass er Humus aufbaut und somit die wasserspeichernde Wirkung des Bodens fördert. Zudem können die Nährstoffe aus Feststoff und Konzentrat besser von den Pflanzen aufgenommen als bei reiner Gülle, wodurch das Risiko der Nährstoffauswaschung sinkt. Ein weiterer Effekt der Kumac Aufbereitung ist die Reduktion klimaschädlicher Ammoniakemissionen durch das Ansäuern der Gülle im ersten Verfahrens-Schritt. Dadurch sinkt nicht nur der Geruch der Gülle, ebenso liegt der Stickstoff vorrangig als Ammoniumstickstoff vor. Dies ist von Bedeutung, da Deutschland sich verpflichtet hat, seine Ammoniakemissionen bis 2030 um ein Drittel im Vergleich zu 2005 zu senken.

Quelle: IWR Online

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