16.04.2015, 12:06 Uhr

Weniger Offshore-Windkraftanlagen in Mecklenburg-Vorpommern

Schwerin – Mecklenburg-Vorpommerns Energieminister Christian Pegel (SPD) hat die überarbeiteten Pläne für zukünftige Windparks im Küstenmeer vorgestellt. Danach wird die mögliche Fläche für neue Offshore-Windparks um mehr als die Hälfte reduziert. Doch das hat laut Pegel seine Gründe.

In der korrigierten „Gebietskulisse“ für zukünftige Offshore-Windparks im Küstenmeer, also im Bereich der zwölf Seemeilen vor dem Festland, beträgt die potenzielle Fläche noch insgesamt rund 197 km². Im Ersten Entwurf waren es noch 580 km², die als mögliche Flächen für Offshore-Windparks galten.

Erster Entwurf einhielt Maximal-Potenzial für Offshore-Windkraft

Die Reduzierung ergebe sich aus begründeten Einwänden, im Zuge des Ersten Beteiligungsverfahrens, so das Energieministerium in Schwerin. Im Juni soll das Beteiligungsverfahren zum 2. Entwurf der Fortschreibung des Landesraumentwicklungsprogrammes (LEP) beginnen. Die neue Offshore-Planung wird vorab der Öffentlichkeit präsentiert.

Im Ersten Entwurf der Fortschreibung des LEP mit den 580 km² seien die maximal planerisch möglichen Flächen ausgewiesen worden. Dementsprechend sah die Planung vor, dass beispielsweise Windeignungsgebiete nahtlos an Schifffahrtsrouten angrenzen. Das Beteiligungsverfahren habe laut Ministerium gezeigt, dass aus Sicherheitsgründen Abstandspuffer benötigt werden.

"Blickachsen zu Sonnenuntergängen" nicht durch Offshore-Windparks unterbrechen

Diesen Einwänden wurde ebenso gefolgt wie konkreten Forderungen aus dem Tourismusbereich: „Blickachsen zu Sonnenuntergängen“ sollten demnach gewahrt werden. Auch naturschutzfachliche Einwände aufgrund eines Vogelzugkorridors über Rügen oder auch militärische Einwände hinsichtlich der Wirkung von Windkraftanlagen auf Radaranlagen seien zudem zum Tragen gekommen.

Pegel: Gewissenhafte fachliche Prüfung aller Einwände

"Wir haben immer betont, dass wir die Beteiligung ernst nehmen, begründeten Einwänden folgen und ergebnisoffen abwägen werden. Die Hinweise zur Sicherheit der Schifffahrt, wirtschaftliche Belange der Fischerei und begründete Einwände des Tourismus haben zur Konkretisierung der Gebietskulisse im LEP-Entwurf geführt", so der Energieminister. Raumordnung sei ein komplexes Gefüge, in dem zahlreiche Belange berücksichtigt und gegeneinander abgewogen werden müssen. Pegel weiter: "Einfach nur gegen eine bestimmte Planung zu sein, reicht dabei aber nicht aus. Ich habe daher immer betont, dass es kein ja oder nein gibt, sondern eine gewissenhafte fachliche Prüfung aller Einwände stattfinden wird, in deren Ergebnis Anpassungen unseres Entwurfes stehen können."

Quelle: IWR Online
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