Wind-Ausschreibungen 2025 überschreiten 10.000-MW-Marke: Bundesnetzagentur verzeichnet auch im August hohe Nachfrage

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Bonn – Der deutsche Windenergiemarkt bleibt weiter auf Wachstumskurs. In den ersten acht Monaten 2025 wurden brutto knapp 3.000 MW (Jan–Aug 2024: 2.500 MW) neue Windkraftleistung errichtet. Die Ergebnisse der jüngsten Ausschreibung für Windenergie an Land zeigen, dass der Ausbaukurs in Deutschland stetig anhält.
Die Bundesnetzagentur (BNetzA) hat heute (24.09.2025) die Zuschläge der aktuellen Ausschreibungsrunde veröffentlicht. Gebotstermin war der 1. August 2025. Nach dieser Runde hat die BNetzA im laufenden Jahr bereits Windkraftanlagen an Land mit zusammen über 10.000 MW bezuschlagt. Die Vergütungssätze sinken weiter und liegen inzwischen deutlich unter dem Höchstwert von 7,35 ct/kWh.
Ausschreibung Wind an Land überschreitet 10.000-MW-Marke - vierte Runde in Folge mit sinkenden Zuschlagswerten
Wie schon in den vorangegangenen Runden war auch die Ausschreibung zum 1. August 2025 klar überzeichnet. Bei einer ausgeschriebenen Menge von 3.443 Megawatt (MW) gingen 604 Gebote mit insgesamt 5.739 MW ein. Am Ende erhielten 376 Gebote mit 3.448 MW einen Zuschlag. 25 Gebote wurden laut BNetzA ausgeschlossen.
Der durchschnittliche mengengewichtete Zuschlagswert sank auf 6,57 ct/kWh (Vorrunde: 6,83 ct/kWh) und liegt damit weiterhin deutlich unter dem Höchstwert von 7,35 ct/kWh. Die Gebotswerte bewegten sich zwischen 6,39 und 6,64 ct/kWh (Vorrunde: 6,47–6,94 ct/kWh).
Die regionale Verteilung der Zuschläge zeigt, dass erneut Nordrhein-Westfalen mit 817 MW (105 Zuschläge) vor Niedersachsen (800 MW, 73 Zuschläge) und Brandenburg (609 MW, 89 Zuschläge) an der Spitze liegt.
Zusammen mit den Zuschlägen aus den Runden im Februar (4.094 MW) und Mai (3.447 MW) hat die BNetzA 2025 bereits mehr als 10.000 MW Windkraftleistung vergeben. In der letzten Runde im November werden noch einmal 3.443 MW ausgeschrieben.
Windenergie in Deutschland: Ausbau an Land im Aufwind – Offshore-Netzanschluss verzögert sich
Die Ausschreibungsergebnisse geben einen klaren Hinweis auf die Marktentwicklung der kommenden Jahre. Von Januar bis August 2025 gingen in Deutschland Windkraftanlagen mit 3.000 MW brutto ans Netz (Jan–Aug 2024: 2.500 MW). Nach Abzug des Rückbaus älterer Anlagen verbleibt ein Nettozubau von rund 2.580 MW (Jan–Aug 2024: 1.930 MW).
Diese Zahlen umfassen sowohl Onshore- als auch Offshore-Anlagen. Betrachtet man nur die Windenergie an Land, zeigt sich ein besonders dynamisches Bild: In den ersten acht Monaten 2024 lag der Nettozubau bei rund 1.275 MW. Die 2.580 MW im Jahr 2025 entsprechen somit einer Verdopplung.
Alle neuen Anlagen im laufenden Jahr 2025 wurden onshore errichtet. Offshore ging bislang keine Anlage ans Netz. Das geht aus einer ersten Auswertung von Daten des Marktstammdatenregisters (MaStR) der BNetzA durch das IWR hervor (Stand: 19.09.2025).
Für das zweite Halbjahr 2025 wird weiterhin noch die Inbetriebnahme des Offshore-Windparks He Dreiht (960 MW) erwartet. Im Offshore-Windpark Riffgrund 3 von Ørsted sind bereits alle 83 Anlagen des Typs SG 11.0-200 DD installiert (Gesamtleistung: 913 MW). Da der Netzanschluss noch aussteht, wird der Park jedoch voraussichtlich erst im ersten Quartal 2026 Strom einspeisen können.
Quelle: IWR Online
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