Biomethan aus Bestandsanlagen: Loick Bioenergie setzt auf flexible Envitec-Gasaufbereitung

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Lohne/Saerbeck – Mit zwei neuen Gasaufbereitungsanlagen stärkt die Loick Bioenergie GmbH ihre Position im wachsenden Biomethansektor. Die Anlagen ergänzen bestehende Biogasstandorte in Heiligengrabe in Brandenburg und in Hennstedt in Schleswig-Holstein und ermöglichen die Einspeisung von aufbereitetem Biogas in das öffentliche Gasnetz.
Die neuen Gasaufbereitungsanlagen in Heiligengrabe und Hennstedt wurden speziell für die Nachrüstung bestehender Biogasanlagen konzipiert. Dabei punktete der Anlagenbauer Envitec Biogas durch maßgeschneiderte Lösungen für begrenzte Flächen und komplexe Anforderungen. Die Integration in die vorhandenen Infrastrukturen zeigt, wie Bestandsanlagen effizient aufgerüstet werden können.
Neue Gasaufbereitungsanlagen an zwei Standorten
Die Loick Bioenergie GmbH setzt ihre Wachstumsstrategie im Bereich Biomethan konsequent fort: Zwei neue Gasaufbereitungsanlagen sollen bestehende Biogasanlagen in Brandenburg und Schleswig-Holstein erweitern. Beauftragt wurde die Envitec Biogas AG, die beide Projekte als Anlagenbauer umsetzt.
In Heiligengrabe (Brandenburg) wurde die neue Anlage mit einer Kapazität von 360 Nm3/h bereits erfolgreich in Betrieb genommen. Die Herausforderung bestand hier vor allem in der Integration in eine vorhandene Infrastruktur mit relativ geringem Platzangebot vor Ort. „Hier galt es, das Feintuning aller Komponenten präzise aufeinander abzustimmen und komprimiert zu bauen“, erklärt Stefan Laumann, Abteilungsleiter Gasaufbereitung bei EnviTec.
Die Bestands-Biogasanlage vor Ort wurde zuvor modernisiert, sie wird mit einem Substratmix aus Rindergülle, Hähnchenmist, separierter Rindergülle und einem reduzierten Maisanteil betrieben. Das erzeugte Biogas wird anschließend auf Erdgasqualität aufbereitet. Ein RTO-System (Regenerative Thermische Oxidation) sorgt dafür, dass das im Abgas enthaltene Restmethan umweltgerecht verbrannt wird.
Auch in Hennstedt (Schleswig-Holstein) ist eine neue Envithan-Anlage mit 397 Nm3/h Kapazität geplant. Die Anlage wurde gefertigt, ist aber derzeit noch bei Envitec in Saerbeck eingelagert und wartet auf den Einbau, sobald die Modernisierung der dortigen Biogasanlage abgeschlossen ist. Das aufbereitete Biomethan soll in einem angeschlossenen Blockheizkraftwerk genutzt werden. Zudem ist vorgesehen, das bei der Aufbereitung abgeschiedene CO2 an ein nahegelegenes Gewächshaus weiterzuleiten.
„Wir freuen uns schon jetzt auf die finale Inbetriebnahme und damit auf die Erweiterung unseres Anlagenparks um zwei hochmoderne Gasaufbereitungsanlagen“, sagt Hubert Loick, Geschäftsführer der Loick Bioenergie GmbH. Envitec habe insbesondere durch seine Flexibilität bei Planung und Umsetzung überzeugt. Die Anpassung an die jeweiligen Standortbedingungen habe „neben dem notwendigen Know-how auch jede Menge Fingerspitzengefühl“ erfordert, so Loick weiter.
Technik und Marktposition: EnviTec Biogas als Partner
Technologisch setzt Loick auf die Envithan-Gasaufbereitung von Envitec Biogas. Die physikalisch basierte Trennung von Methan und CO2 gilt als besonders effizient und umweltfreundlich. Seit 2012 hat Envitec weltweit über 100 dieser Anlagen errichtet – mit einer Gesamtkapazität von derzeit 41.400 Nm3/h.
Envitec Biogas mit Sitz in Lohne ist international in 18 Ländern aktiv und deckt die komplette Wertschöpfungskette im Biogasbereich ab. Dazu zählen Planung, Bau, Inbetriebnahme sowie Betriebsführung von Biogas- und Gasaufbereitungsanlagen. Das Unternehmen betreibt außerdem 87 eigene Biogasanlagen und ist auch in den Bereichen Bio-LNG, CO2-Verwertung sowie Wind- und Solarenergie aktiv. 2024 erzielte die Gruppe einen Umsatz von 337,7 Mio. Euro.
Die Loick Bioenergie GmbH betreibt derzeit 37 Biogasanlagen mit einer installierten Leistung von 136 MWth sowie drei Photovoltaikparks. Sie versteht sich als Managementgesellschaft für technische und kaufmännische Betriebsführung und konzentriert sich dabei vor allem auf die Modernisierung, Flexibilisierung und Integration bestehender Anlagen in den Biomethansektor.
Quelle: IWR Online
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